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Zu wenig Wachstum 27.03.2014 11:03:30

Wifo/IHS: Flacher Aufschwung in Österreich

Als Hauptrisiken für die Konjunktur sehen die Wirtschaftsforscher ein Nachlassen der Reformanstrengungen in den EU-Staaten, die Krim-Krise verbunden mit Russland-Sanktionen sowie die Entwicklung der Schwellenländer-Kapitalmärkte.

Der Wifo-Konjunkturtest und der Wifo-Frühindikator signalisieren ein Anhalten der wirtschaftlichen Erholung in Österreich, jedoch ohne deutliche Beschleunigung der Aufwärtsdynamik wie normalerweise in Aufschwungphasen üblich. "Es bestehen aber auch Chancen für eine etwas bessere Entwicklung. Im historischen Vergleich gesehen ist das unterstellte Tempo des Wirtschaftsaufschwungs nur gering. Von der verbesserten Stimmungslage könnten daher auch stärkere Wachstumsimpulse ausgehen", schreibt das IHS in seiner Prognose.

Österreichs Wirtschaft soll heuer um 1,7 Prozent wachsen und 2015 um 1,7 Prozent (Wifo) oder 2,0 Prozent (IHS). Zu wenig aber um die Rekordarbeitslosigkeit merklich zu verringern. Die Rekord-Arbeitslosenrate nach nationaler Berechnung soll heuer von 7,6 Prozent im vergangen Jahr auf 7,8 (IHS) oder 8,0 (Wifo) Prozent steigen und 2015 bei 7,6 Prozent oder 8,1 Prozent liegen.

Die privaten Konsumausgaben werden nach einem Rückgang um real 0,2 Prozent im Jahr 2013 heuer laut Prognose um 0,8 Prozent wachsen und 2015 um bis zu 1,1 Prozent. Aufgrund der mäßigen Einkommenssteigerung - die realen Nettolöhne und -gehälter sind seit Jahren rückläufig - wird der Konsum die heimische Konjunktur weiterhin nicht wesentlich stützen können.

Der außenwirtschaftliche Impuls für die heimische Volkswirtschaft soll auch schwächer ausfallen als in vorangegangenen Aufschwungphasen, weil die wirtschaftliche Dynamik in der Eurozone und in den Schwellenländern nicht mehr den Schwung vergangener Perioden erreicht, mit Ausnahme der USA. Für 2014 erwarten die Wirtschaftsforscher ein reales Waren-Exportplus von 5,0 (IHS) oder 5,5 Prozent (Wifo) und für 2015 ein Plus von 6,3 oder 6,5 Prozent.

Beide Institute sehen keine Deflationsgefahr in Österreich, die heimische Teuerung dürfte weiterhin deutlich über dem Durchschnitt des Euroraumes liegen. Für heuer rechnet das IHS mit einer Inflationsrate von 1,8 Prozent und das Wifo mit 1,9 Prozent, und für 2015 erwarten beide eine Steigerung des Verbraucherpreisindex von 1,9 Prozent. Der inflationsdämpfende Effekt der Treibstoffverbilligung werde im Laufe des Jahres abklingen, während die Anhebung der Tabaksteuer, der motorbezogenen Versicherungssteuer, der Normverbrauchsabgabe, der Alkohol- und der Schaumweinsteuer mit 1. März 2014 preissteigernd wirken. Laut Wifo soll heuer der Inflationsbeitrag dieser Verbrauchssteuererhöhungen rund 0,25 Prozentpunkte betragen.

cri/sp/miw

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