20.04.2016 12:51:00

Wienwert rüstet sich für die Börse

Die Immobiliengesellschaft Wienwert stellt sich neu auf und will börsenfit werden. "Wir wollen in Zukunft eine Immobilieninvestmentgesellschaft sein und nicht nur ein reiner Immobilienentwickler", erklärte der seit 1. April tätige Vorstandschef Stefan Gruze am Mittwoch vor Journalisten in Wien. Auch ein Börsengang sei angedacht - allerdings nicht vor 2020, so der Investmentbanker und neue Chef.

"Natürlich haben wir Überlegungen, in den nächsten Jahren einen Börsengang zu machen, aber es ist noch keine Entscheidung gefallen", räumte Gruze auf Anfrage ein. "Wir wollen wachsen, schnell wachsen."

Davor müsse das Unternehmen noch "eine Reihe von Hausaufgaben machen". So werde Wienwert beispielsweise bis Ende Mai eine ordentliche und transparente Bilanz für 2015 und für das erste Quartal 2016 vorlegen. Zuletzt hatte der Abschlussprüfer einem kürzlichen "Presse"-Bericht zufolge im Herbst in seinen Anmerkungen zur Bilanz 2014 von "erheblichen Unsicherheiten hinsichtlich der Unternehmensfortführung" geschrieben und die Kreditschützer von KSV1870 hatten das Rating von "geringes Risiko" auf "erhöhtes Risiko" verschlechtert.

Inzwischen wurde kräftig aufgeräumt und umstrukturiert, auch personell: Die beiden Eigentümer und bisherigen Vorstände Wolfgang Sedelmayer und Nikos Bakir haben sich - weiterhin als jeweils 50-Prozent-Eigner - in den Aufsichtsrat zurückgezogen und Gruze, der das Unternehmen eigenen Angaben zufolge seit dem dritten Quartal 2015 berät, übernahm den Vorstandsvorsitz. Als Finanzchef im Vorstand agiert nun Hilmar Grundwald, der bisherige Leiter des Finanz- und Rechnungswesens. Der bisherige Aufsichtsratschef und Rechtsanwalt Jürgen Zouplna ist nun im Vorstand für Compliance zuständig. Die "Wienwert Immobilien Finanz AG" heißt fortan "Wienwert AG", der Neueintrag ins Grundbuch sei gerade in Arbeit.

Der Schritt auf das Börsenparkett - "irgendwo in Europa, vorzugsweise in Deutschland oder Wien" - liegt noch in weiterer Ferne; doch noch heuer vor dem Sommer soll die erste börsennotierte Unternehmensanleihe platziert werden. Auch dafür sind Vorgaben hinsichtlich Veröffentlichungspflichten einzuhalten. In Zukunft gibt es bei Wienwert Quartalsberichte und ab 2017 wird laut Gruze nach internationale Konsolidierungsvorschriften (IFRS) bilanziert.

(Schluss) kre/ggr

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