31.08.2015 17:37:00

Wiener Rentenmarkt tendiert im Späthandel schwächer

Der Wiener Rentenmarkt präsentierte sich am Montagnachmittag bei schwachem Volumen etwas leichter. Besonders die dreißig- und die zweijährige Bundesanleihe verbuchten Kursverluste.

Die schwachen europäischen und asiatischen Aktienmärkte dürften zwar auch zum Monatsende für eine erhöhte Risikoscheu gesorgt haben und sichere Anlagen attraktiver erscheinen lassen. Allerdings bleiben die Anleger auch am Rentenmarkt aufgrund der hohen Volatilität vorsichtig und warten erst einmal ab, hieß es am Markt. Der gesamte August war von Sorgen um die chinesische Wirtschaft belastet und bescherte den meisten Aktienmärkten ein satten Monatsverlust. So kündigte sich in Wien für den Leitindex ATX eine halbe Stunde vor Handleschluss eine Monatsminus von 7,57 Prozent an. Auch für die heimischen Staatsanleihen steht in allen Laufzeiten auf Monatssicht klare Kursverluste zu Buche.

Um die europäische Konjunktur zu beflügeln begann die Europäische Zentralbank (EZB) schon am 9. März mit ihrem Riesen-Anleihenkaufprogramm (QE), dessen Geschwindigkeit sie annähernd beibehalten hat. Die EZB und die nationalen Notenbanken erwarben seit dem Start Staatsanleihen im Gesamtumfang von mittlerweile 289,5 Mrd. Euro. In der Woche zum 28. August nahmen sie für 9,8 Mrd. Euro Staatsanleihen in ihre Bücher. In der Woche davor waren es 9,9 Mrd. Euro gewesen.

Zuletzt war die Kreditvergabe im Euroraum bereits leicht gestiegen. Trotz der Käufe blieb aber bisher der große Inflationsschub aus: Die Teuerung lag im August wie schon im Juli und Juni nur bei 0,2 Prozent und damit deutlich vom EZB-Ziel von knapp zwei Prozent entfernt.

Unterdessen hat sich das Geschäftsklima in den USA in der Region Chicago im August etwas eingetrübt. Der Einkaufsmanagerindex ist im Vergleich zum Vormonat um 0,3 Punkte auf 54,4 Punkte gefallen. Volkswirte hatten mit einem Rückgang auf 54,5 Punkte gerechnet. Angesichts der weiter hohen Unsicherheit mit Blick auf die mögliche Leitzinserhöhung im September dürfte die Zahl stärker als üblich beachtet werden.

Um 16.55 Uhr notierte die Leitemission am europäischen Rentenmarkt, der deutsche Euro-Bund Future mit September-Termin, mit 153,61 um 23 Basispunkte unter dem Schluss-Stand vom Vortag (153,84). Heute Früh notierte der Rentenfuture mit 153,90. Das Tageshoch lag bisher bei 154,00, das Tagestief bei 153,59, die Tagesbandbreite umfasst damit bisher 41 Basispunkte. In Frankfurt wurden bisher etwa 228.105 September-Kontrakte gehandelt.

Die Rendite der 30-jährigen heimischen Bundesanleihe lag am Nachmittag bei 1,74 (zuletzt: 1,68) Prozent, die der zehnjährigen Benchmark-Anleihe bei 0,88 (0,85)Prozent, jene der fünfjährigen bei 0,08 (0,07) Prozent und die Rendite der zweijährigen Emission betrug -0,21 (-0,22) Prozent.

Der Rendite-Spread zur vergleichbaren deutschen Benchmark-Anleihe betrug für die 30-jährige Bundesanleihe am Nachmittag 33 (zuletzt: 32) Basispunkte. Die zehnjährige Referenz-Bundesanleihe lag 23 (26) Basispunkte über der deutschen Zinskurve. Für die fünfjährige errechnet sich ein Rendite-Abstand von 16 (17) Basispunkten und für die zweijährige ein Aufschlag von 4 (3) Punkten gegenüber der vergleichbaren deutschen Anleihe.

Börsenkurse und Interbankhandel-Taxen von ausgewählten Benchmark-Anleihen:

Emission LZ Kupon Handel --- Rendite Kurs Börse --- -- --- Geld Brief heute zuletzt Bund 44/06 30 3,15 131,31 131,80 1,74 n.v. 105,8 Bund 24/10 10 1,65 106,58 106,73 0,88 n.v. 105,6 Bund 19/10 5 0,25 100,66 100,76 0,08 n.v. n.v. Bund 16/09 2 4,00 104,33 104,38 -0,21 n.v. 104,9

(Schluss) mad/emu

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