11.03.2016 16:54:00

Wiener Rentenmarkt im Späthandel weiterhin uneinheitlich

Der Wiener Rentenmarkt hat sich am Freitagnachmittag weiterhin ohne klare Richtung gezeigt. Während die Kurse der 30-jährigen Bundesanleihe gegenüber den Vormittagswerten etwas nachgaben, kletterten jene der zehn - und zweijährigen Festverzinslichen nach oben. Die fünfjährige Bundesanleihe bewege sich am Niveau des Vormittagshandels. Der deutsche Bund Future konnte seine Verlaufsgewinne ein wenig ausbauen.

Die am Nachmittag veröffentlichten US-Konjunkturdaten brachten keine nachhaltigen Impulse für die Renten. Die Preise für eingeführte Güter sind im Februar in den USA weniger gefallen als erwartet. Die Importpreise sind im Monatsvergleich um 0,3 Prozent gesunken. Analysten hatten mit einem Rückgang um 0,7 Prozent gerechnet. Vor allem die gesunkenen Ölpreise lasteten zuletzt auf den Einfuhrpreisen.

In der nächsten Woche liegt der Fokus der Anleger klar auf der Zinssitzung der US-Notenbank Fed am Mittwochabend. Zwar rechnet man am Markt nicht mit einer weiteren Zinserhöhung, aber es könnte dennoch Überraschungen geben. "Wir können uns daher gut vorstellen, dass Fed-Präsidentin Yellen auf der Pressekonferenz klar machen wird, dass der Leitzins bei auch in den nächsten Wochen ausbleibender Anzeichen einer Arbeitsmarktabkühlung bis Ende des Jahres noch mehr als einmal angehoben werden wird, das erste Mal wahrscheinlich schon im Juni", meinen die Rentexperten von Raiffeisen Research in ihrem Marktausblick.

Im Vorfeld der Fed-Sitzung stehen noch einige wichtige US-Konjunkturdaten an. Darunter die Einzelhandelsdaten für Februar am Dienstag, die laut Raiffeisen Research die sehr gute Kauflaune der US-Konsumenten bestätigen dürften. Am Mittwoch kommen Daten zur Industrieproduktion im Februar, ebenso die Verbraucherpreiszahlen. Zum Wochenausklang wird noch der Index des Verbrauchervertrauens der Universität von Michigan für März veröffentlicht.

Nachdem die EZB die Märkte mit ihren umfassenden Maßnahmen zur geldpolitischen Lockerung überrascht hatte, lassen die Daten in der nächste Woche "Zeit zum Durchatmen", so die Raiffeisen-Experten. Es werden Zahlen zur Industrieproduktion (Montag) sowie zur Bauproduktion (Donnerstag) jeweils für Jänner veröffentlicht, zudem Zahlen zur Beschäftigung für das vierte Quartal 2015 am Dienstag.

Um 16.20 Uhr notierte die Leitemission am europäischen Rentenmarkt, der deutsche Euro-Bund Future mit Juni-Termin, mit 161,82 um 60 Basispunkte über dem Schluss-Stand vom Vortag (161,22). Heute Früh notierte der Rentenfuture mit 161,62. Das Tageshoch lag bisher bei 161,96, das Tagestief bei 161,03, die Tagesbandbreite umfasst damit bisher 93 Basispunkte. In Frankfurt wurden bisher etwa 563.419 März-Kontrakte gehandelt.

Die Rendite der 30-jährigen heimischen Bundesanleihe lag am Nachmittag bei 1,37 (zuletzt: 1,36) Prozent, die der zehnjährigen Benchmark-Anleihe bei 0,48 (0,46)Prozent, jene der fünfjährigen bei -0,25 (-0,24) Prozent und die Rendite der zweijährigen Emission betrug -0,42 (-0,40) Prozent.

Der Rendite-Spread zur vergleichbaren deutschen Benchmark-Anleihe betrug für die 30-jährige Bundesanleihe am Nachmittag 40 (zuletzt: 41) Basispunkte. Die zehnjährige Referenz-Bundesanleihe lag 27 (29) Basispunkte über der deutschen Zinskurve. Für die fünfjährige errechnet sich ein Rendite-Abstand von 13 (20) Basispunkten und für die zweijährige ein Aufschlag von 4 (6) Punkten gegenüber der vergleichbaren deutschen Anleihe.

Börsenkurse und Interbankhandel-Taxen von ausgewählten Benchmark-Anleihen:

Emission LZ Kupon Handel --- Rendite Kurs Börse --- -- --- Geld Brief Vortag zuletzt Bund 44/06 30 3,15 141,17 141,45 1,37 139,95 141,28 Bund 25/10 10 1,20 106,70 106,84 0,48 106,25 106,66 Bund 20/07 5 3,90 118,05 118,09 -0,25 117,92 118,32 Bund 17/09 2 4,30 109,31 109,32 -0,42 109,32 109,52

(Schluss) kat/mik

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