31.10.2014 18:00:00

Wiener Rentenmarkt im Späthandel weiterhin fest trotz guter US-Daten

Der Wiener Rentenmarkt hat am Freitag im Späthandel trotz guter Daten aus den USA weiter gefestigt notiert. In dem meisten Laufzeiten konnten die österreichischen Bundesanleihen weitere Kursgewinne lukrieren.

Der Konjunkturkalender ist zum Wochenausklang gut befüllt. Doch zunächst hatte eine überraschende Lockerung der Geldpolitik in Japan an den Finanzmärkten insgesamt für mehr Risikofreude gesorgt und vergleichsweise sichere Papiere wie US-Anleihen belastet.

Auf europäischer Seite rücken vor allem die Schnellschätzung der EWU-Teuerung in den Mittelpunkt. Die Inflation im Euroraum ist im Oktober wieder etwas gestiegen - von 0,3 Prozent im September auf nunmehr 0,4 Prozent. Damit hat sich der Wert auf der Rate von Juli und August eingependelt, als ebenfalls 0,4 Prozent Teuerungsrate vermeldet wurden. Er würden mittelfristig zusätzliche Lockerungsmaßnahmen der Europäischen Zentralbank erwartet, hieß es am Markt.

Der Einkaufsmanagerindex in der US-Region Chicago stieg im Oktober überraschend auf 66,2 Punkte. Experten hatten mit einem leichten Rückgang von 60,5 auf 60,0 Zählern gerechnet. Damit liegt der Indikator weiter deutlich über der Expansionsschwelle von 50 Punkten.

Der Chicago-PMI liefert eine letzte Indikation für den US-amerikanischen Einkaufsmanagerindex, der zu Beginn kommender Woche erwartet wird. Ein robuster Einkaufsmanagerindex würde weitere Anzeichen dafür liefern, dass das Wirtschaftswachstum in den USA in den kommenden Monaten anhält. Die US-Zahlen haben durchaus das Potenzial die Rentenmärkte zu belasten, konstatieren die Experten der Helaba-Bank.

Auch das Konsumklima der Universität Michigan fiel etwas höher aus, als die vorläufigen Zahlen dies vermuten ließen. Nach vorläufigen Daten wurde ein Wert von 86,4 Zählern errechnet, wodurch ein kleiner Rückgang gegenüber September zu Buche gestanden wäre. Das endgültige Ergebnis belief sich jedoch auf 86,9 Punkte.

Um 17.30 Uhr notierte die Leitemission am europäischen Rentenmarkt, der deutsche Euro-Bund Future mit Dezember-Termin, mit 150,97 um 9 Basispunkte über dem Schluss-Stand vom Vortag (150,88). Heute Früh notierte der Rentenfuture mit 151,00. Das Tageshoch lag bisher bei 151,08, das Tagestief bei 150,55, die Tagesbandbreite umfasst damit bisher 53 Basispunkte. In Frankfurt wurden bisher etwa 775.638 Dezember-Kontrakte gehandelt.

Die Rendite der 30-jährigen heimischen Bundesanleihe lag am Nachmittag bei 1,86 (zuletzt: 1,85) Prozent, die der zehnjährigen Benchmark-Anleihe bei 0,87 (0,90)Prozent, jene der fünfjährigen bei 0,07 (0,10) Prozent und die Rendite der zweijährigen Emission betrug -0,06 (-0,05) Prozent.

Der Rendite-Spread zur vergleichbaren deutschen Benchmark-Anleihe betrug für die 30-jährige Bundesanleihe am Nachmittag 14 (zuletzt: 14) Basispunkte. Die zehnjährige Referenz-Bundesanleihe lag 27 (29) Basispunkte über der deutschen Zinskurve. Für die fünfjährige errechnet sich ein Rendite-Abstand von zehn (zwölf) Basispunkten und für die zweijährige ein Aufschlag von drei (vier) Punkten gegenüber der vergleichbaren deutschen Anleihe.

Börsenkurse und Interbankhandel-Taxen von ausgewählten Benchmark-Anleihen:

Emission LZ Kupon Handel --- Rendite Kurs Börse --- -- --- Geld Brief heute zuletzt Bund 44/06 30 3,15 128,65 129,23 1,86 n.v. 105,8 Bund 23/10 10 1,75 107,56 107,61 0,87 n.v. 98,95 Bund 18/10 5 1,15 104,02 104,48 0,07 n.v. 100,15 Bund 15/07 2 3,50 102,22 102,68 -0,06 n.v. 102,8

(Schluss) mad/mik

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