13.02.2022 14:17:38

Wieder Demos gegen Corona-Politik in ganz Deutschland

BERLIN (dpa-AFX) - Tausende sind wieder in zahlreichen Städten Deutschlands auf die Straße gegangen, um Unmut über die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie zu äußern. Von Flensburg im Norden bis Freiburg im Süden, von Trier im Westen bis Cottbus im Osten kamen sie am Samstag zum Protest zusammen, vielerorts stellten sich ihnen auch Menschen entgegen. Laut Polizei blieb es bei den Protesten und Gegendemonstrationen weitgehend friedlich.

In den Städten Brandenburg an der Havel und Cottbus löste die Polizei die erneut nicht angemeldeten Demonstrationen auf, bei denen vielfach Corona-Auflagen wie die Maskenpflicht missachtet wurden. In Brandenburg hatte die Polizei zuletzt am Mittwoch eine unangemeldete Demo aufgelöst. Dabei war es zu Auseinandersetzungen gekommen, bei denen fünf Beamte und zwei Demonstranten verletzt wurden.

In Reutlingen zählte die Polizei am Samstag bei einem sogenannten Aufzug circa 7500 Personen und bei einer stationären Versammlung 1000, in Düsseldorf um die 7000. In Augsburg waren es laut Polizei bei mehreren Aufzügen "zu Spitzenzeiten" etwa 4300 Teilnehmende, in Freiburg und Berlin zum Beispiel jeweils etwa 3000, in Osnabrück 1200, in Flensburg etwa 1000, in Hamburg (Stadtteil Bergedorf) bis zu 700, in Schwerin mehr als 600, in Rostock etwa 300 und in Erfurt etwa 150.

In Ulm ermittelt die Polizei nach einer unangemeldeten Versammlung vom Freitagabend gegen einen 32-Jährigen, weil er eine Axt und eine Gasmaske mitgebracht hatte.

Seit Wochen protestieren immer wieder vor allem Gegner der Corona-Maßnahmen. Dabei sind regelmäßig Zehntausende im ganzen Land unterwegs. Häufig bezeichnen die Organisatoren die Veranstaltungen als sogenannte Spaziergänge und melden sie nicht bei den Behörden an. Mehrere Städte haben solch unangemeldete Proteste untersagt. Vermehrt bildet sich inzwischen auch Protest gegen diese angeblichen "Spaziergänge", um für mehr Solidarität zu werben.

In Berlin zogen die Demonstranten am Samstagnachmittag vom Brandenburger Tor in Richtung Hauptbahnhof. Auf Plakaten standen Slogans wie "Pflege mit Herz, ohne Impfpflicht". Die Protestler fordern im Internet eine freie Impfentscheidung, "die Anerkennung der natürlichen Immunität" und "ein Ende aller Maßnahmen".

In Düsseldorf, der Hauptstadt des bevölkerungsreichsten Bundeslandes Nordrhein-Westfalen, gab es vier Strafanzeigen wegen Körperverletzung und Verstößen gegen das Versammlungsgesetz sowie mehr als 70 Verfahren wegen Verstößen gegen die Coronaschutzverordnung, teilte die Polizei später mit. Parteien wie Grüne und SPD der Landeshauptstadt hatten zu Gegenprotest aufgerufen. Mehrere Treffpunkte waren dafür entlang des Demonstrationszugs angemeldet worden./poi/DP/he

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