Westwing steigert Umsatz und Gewinn, ist nun eine AG

Von Ulrike Dauer

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Online-Möbelhändler Westwing hat das dritte Quartal in Folge einen operativen Gewinn eingefahren. Den Umsatz steigerte der Münchener Online-Marktplatz im saisonal schwächeren zweiten Quartal prozentual zweistellig. Eine Prognose für das Gesamtjahr gab Westwing nicht.

Das Unternehmen, das zum Portfolio der Startup-Schmiede Rocket Internet gehört, habe Mitte August von einer GmbH in eine Aktiengesellschaft umfirmiert, hieß es weiter. Aufgrund des starken Wachstums baue Westwing in Polen ein neues, größeres Logistikdrehkreuz. Welche Optionen für die Finanzierung des weiteren Wachstums konkret anstehen, teilte Westwing nicht mit. Anfang August hatte der Online-Möbelhändler kommuniziert, dass grundsätzlich dafür auch "Kapitalmarkttransaktionen" möglich seien.

Nach Medienberichten könnte bei Westwing eine Börsennotierung in der Pipeline sein, möglicherweise zum Ende des Jahres.

Nach endgültigen Zahlen steigerte das Unternehmen den Umsatz im ersten Halbjahr um 22 Prozent auf 120 (99) Millionen Euro, getrieben durch starkes Wachstum in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Die Zahlen beziehen sich nur auf das fortgeführte Geschäft - die Aktivitäten in Brasilien, Russland und Kasachstan stehen laut Mitteilung von Anfang August zum Verkauf.

Die Marge beim bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) verbesserte sich im Halbjahr nach Unternehmensangaben auf 2 Prozent - eine vergleichbare Vorjahreszahl war nicht verfügbar. In der Region Deutschland, Österreich, Schweiz verbesserte sich die bereinigte EBITDA-Marge überproportional auf 5 Prozent.

Konkrete Zahlen für das zweite Quartal waren noch nicht verfügbar. Westwings Quartalszahlen werden mit den Quartalsergebnissen der Portfoliounternehmen von Rocket Internet veröffentlicht, die am 20. September anstehen. Rocket Internet hält nach jüngsten Angaben 32 Prozent an Westwing.

Das neue Logistikzentrum in Polen, das im Frühjahr 2019 starten soll, wird mit 35.000 Quadratmetern Fläche fast doppelt so groß sein wie das Warenlager im brandenburgischen Großbeeren, das es ersetzt. Die Zahl der Warenlager wird unverändert bei sieben bleiben.