15.07.2014 20:30:58
|
Westfalenpost: Erstaunlich gut gerüstet Von Knut Pries
Die Straßburger Kammer hat jetzt die Tatherrschaft bei der Kür des
EU-Chefmanagers. Sie bestätigt nicht mehr einen Vorschlag der
Staats-und Regierungschefs. Sie hat ihnen vorab verbindlich
mitgeteilt, wen sie bitteschön zu nominieren haben. Nämlich Juncker.
Und der hat sich dann die Zustimmung einer breiten Mehrheit besorgt
mit einem Füllhorn von Versprechen: Haushaltsdisziplin für die
Christdemokraten, Investitionsprogramm für die Sozialisten,
Freihandel für die Liberalen, erneuerbare Energien für die Grünen,
Bekenntnis zum Nationalstaat für die Konservativen. Alles wie gehabt?
Nicht ganz. Zwar kann ein Kommissionschef noch weniger "breit durchregieren" als ein nationaler Premier. Sein Programm ist eine Mischung der politischen Hauptrichtungen in den Mitgliedstaaten. Dennoch macht Junckers Auftritt im Europa-Parlament Hoffnung auf eine Belebung des Systems Brüssel.
Er hat "eine sehr politische Kommission" versprochen. Soll heißen, dass er nicht à la Barroso beflissener Diener der Regierungen sein, sondern bei den großen Problemen, die den Nationalstaat überfordern, auf eine europäische Lösung drängen will. Der angeblich verschlissene Mann von gestern präsentierte sich kampfeslustig und durchaus gerüstet für die Auseinandersetzungen von morgen.
OTS: Westfalenpost newsroom: http://www.presseportal.de/pm/58966 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_58966.rss2
Pressekontakt: Westfalenpost Redaktion
Telefon: 02331/9174160

Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!