20.03.2018 23:03:42
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Westfalen-Blatt: das Westfalen-Blatt (Bielefeld) zum automatisierten Autofahren
Bielefeld (ots) - Nein, das ist nicht der erste tödliche Unfall
mit einem sogenannten selbstfahrenden Auto. Am 7. Mai 2016 kam im
US-Bundesstaat Florida ein Testfahrer des Elektrofahrzeug-Herstellers
Tesla in einem Auto des Modells S ums Leben. Der vom Autopilot
gesteuerte Pkw war ungebremst unter einen Sattelschlepper gerast. Es
ist ein Märchen, dass selbstfahrende Autos unfallfrei unterwegs sind
und Computer besser fahren als Menschen. Nach einer Studie der
Universität von Michigan sind Fahrzeuge ohne Fahrer häufiger in
Verkehrsunfälle verwickelt als Autos mit Menschen am Steuer.
Allerdings sind die Roboterautos nicht die Verursacher der
Kollisionen. Das sind die Unfallgegner, weil sie auf die ständig
abrupt bremsenden Geister-Autos aufgefahren sind. Auch die Allgäuer
Hochschule in Kempten räumt mit einem Irrglauben auf. Nämlich damit,
dass man sich in einem selbstfahrenden Auto entspannen kann. Das
Gegenteil ist der Fall. Nach einem Experiment mit 50 Teilnehmern
kommen die Forscher zu dem Ergebnis, dass der Stresslevel im
automatisierten Modus deutlich ansteigt - mit Herzrasen und feuchten
Händen. Wer in einen solchen Wagen steigt, vertraut nicht der
Software, die das Auto steuert, sondern dem Menschen, der die
Software programmiert hat. Deswegen ist technisches Versagen immer
menschliches Versagen - weil ein Mensch die Technik fehlerhaft
geplant hat. Das ist keine neue Erkenntnis, das ist allgemeines
Lebensrisiko. Der Traum, dass von Computern gesteuerte Elektroautos,
die ausschließlich von erneuerbaren Energien angetrieben werden, die
Verkehrsinfarkte in den Ballungsräumen dieser Welt ökologisch
einwandfrei auflösen, ist noch - ein Traum. Geträumt wird er in
Kalifornien, wo die Internetkonzerne an der Zukunft basteln. Auch an
der Zukunft der Mobilität, die für das Autoland Deutschland ganz
erheblich ist. Aber unsere Autohersteller dürfen sich nicht von
Tesla, Uber und Google treiben lassen. Natürlich müssen sie
entwicklungstechnisch auf Stand bleiben und eigene Trends setzen. Das
sollten sie ohne Eile und mit Augenmaß tun. Denn der tödliche Unfall
zeigt, dass automatisiertes Fahren erst in vielen Jahren
straßentauglich sein wird.
OTS: Westfalen-Blatt newsroom: http://www.presseportal.de/nr/66306 newsroom via RSS: http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2
Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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