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26.04.2013 20:14:58

Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu Giftgas in Syrien

Bielefeld (ots) - Barack Obamas »rote Linie« ist überschritten: Und jetzt? Mit dem Nachweis geringer Mengen Nervengifts, gefunden irgendwo auf dem unübersichtlichen Bürgerkriegsschauplatz Syrien, steht der US-Präsident unter Zugzwang. Er selbst hatte diese Eskalationsstufe zum zwangsläufigen Ausgangspunkt für mehr erklärt. Aber zu was? Zur Durchsetzung einer Flugverbotszone, die direkt in eine militärische Intervention führt? Genau diesen Eindruck erweckte der Präsident - bis jetzt. Dabei wird es einen Fall Kuwait (1991) beziehungsweise Irak (2003) nicht geben. Das relativ lange Zögern, Funde zu bestätigen, obwohl Israel schon seit Wochen von Beweisen für den Giftgaseinsatz spricht, zeigt: Der Wind dreht sich. Aus Entschlossenheit wird Zurückhaltung. Letztlich ist das auch gut so. Nicht nur weil die USA kriegsmüde sind und der Land per Fracking unabhängig vom Golföl wird, dürfte es bei Obamas leerer Drohung bleiben. Die Niederlagen am Hindukusch und am Tigris raten ebenso zur Vorsicht wie die Erfahrungen aus dem in vielen Ländern tragisch gescheiterten arabischen Frühling.

Originaltext: Westfalen-Blatt Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/66306 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_66306.rss2

Pressekontakt: Westfalen-Blatt Nachrichtenleiter Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261

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