04.01.2017 23:33:56
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Westfalen-Blatt: Das WESTFALEN-BLATT (Bielefeld) zu befristete Teilzeit
Bielefeld (ots) - Schöne neue Arbeitswelt? Arbeitsministerin
Andrea Nahles (SPD) ist in der Tat dabei, althergebrachte Strukturen
aufzubrechen. Bei ihrem lange angekündigten Referentenentwurf geht es
um das Recht der Arbeitnehmer, künftig für eine befristete Zeit -
etwa ein Jahr - in Teilzeit zu arbeiten, um anschließend wieder auf
die volle Stelle zurückkehren zu können. Dass die Arbeitgeberseite
Alarm schlägt und unter anderem vor höheren Bürokratiekosten warnt,
war zu erwarten. Doch wie gerechtfertigt ist die Empörung wirklich?
Befindet sich die Arbeitszeit nicht längst »im Fluss«? Spät abends,
nachts, an Wochenenden, die ständige Erreichbarkeit dank Smartphone
Tausende Arbeitnehmer mussten sich in den vergangenen Jahren auf eine flexiblere Arbeitszeit einstellen. Dies betrifft insbesondere den Einzelhandel, aber auch den Dienstleistungssektor und die Industrie: In vielen Firmen werden zwei oder drei Schichten gearbeitet - um Maschinen so gut es geht auszulasten und Auftragsspitzen abzuarbeiten. Dabei sind so manche Arbeitszeitmodelle nicht gerade das, was man unter familienfreundlich versteht. Doch darauf hat die Wirtschaft lobenswerterweise bereits reagiert - und das Homeoffice ermöglicht. So kann die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert werden. Mit ihren aktuellen Teilzeit-Plänen will Nahles nun noch mehr Flexibilität schaffen - jedoch für den Arbeitnehmer. Der dürfte sich freuen, kann er doch seine individuelle Work-Life-Balance je nach Geschmack, finanziellen Bedürfnissen oder familiären Notwendigkeiten - wie etwa der Pflege eines Angehörigen - neu justieren. Weniger beruflicher Stress, weniger Burnout-Gefahr - das sind unbestrittene Vorteile. Teilzeit ist Trend. Und: Flexibilität ist keine Einbahnstraße. Und doch sollten die Einwände der Wirtschaft ernst genommen werden. Der Teilzeitanspruch eines Mitarbeiters bedeutet auf Arbeitgeberseite weniger Planungssicherheit. Wenn etwa mehrere Teilzeitarbeiter gleichzeitig auf eine volle Stelle zurückkehren wollen, muss es für sie auch Arbeit geben - sonst zahlt der Arbeitgeber möglicherweise drauf. Viele Detailfragen sind also noch zu klären. Nahles' Idee sollte sachlich diskutiert werden.
Tausende Arbeitnehmer mussten sich in den vergangenen Jahren auf eine flexiblere Arbeitszeit einstellen. Dies betrifft insbesondere den Einzelhandel, aber auch den Dienstleistungssektor und die Industrie: In vielen Firmen werden zwei oder drei Schichten gearbeitet - um Maschinen so gut es geht auszulasten und Auftragsspitzen abzuarbeiten. Dabei sind so manche Arbeitszeitmodelle nicht gerade das, was man unter familienfreundlich versteht. Doch darauf hat die Wirtschaft lobenswerterweise bereits reagiert - und das Homeoffice ermöglicht. So kann die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtert werden. Mit ihren aktuellen Teilzeit-Plänen will Nahles nun noch mehr Flexibilität schaffen - jedoch für den Arbeitnehmer. Der dürfte sich freuen, kann er doch seine individuelle Work-Life-Balance je nach Geschmack, finanziellen Bedürfnissen oder familiären Notwendigkeiten - wie etwa der Pflege eines Angehörigen - neu justieren. Weniger beruflicher Stress, weniger Burnout-Gefahr - das sind unbestrittene Vorteile. Teilzeit ist Trend. Und: Flexibilität ist keine Einbahnstraße. Und doch sollten die Einwände der Wirtschaft ernst genommen werden. Der Teilzeitanspruch eines Mitarbeiters bedeutet auf Arbeitgeberseite weniger Planungssicherheit. Wenn etwa mehrere Teilzeitarbeiter gleichzeitig auf eine volle Stelle zurückkehren wollen, muss es für sie auch Arbeit geben - sonst zahlt der Arbeitgeber möglicherweise drauf. Viele Detailfragen sind also noch zu klären. Nahles' Idee sollte sachlich diskutiert werden.
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Pressekontakt: Westfalen-Blatt Chef vom Dienst Nachrichten Andreas Kolesch Telefon: 0521 - 585261
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