02.03.2014 18:32:59
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Westdeutsche Zeitung: Putin legt auf der Krim die Regeln fest Ein Kommentar von Peter Lausmann
Wer sollte ihn auch aufhalten? Die UN sind durch Pekings und Moskaus Vetorecht im Sicherheitsrat blockiert. Die EU machte schon in der diplomatischen Phase eine schlechte Figur und hat angesichts militärischer Mittel keine Antwortmöglichkeit. Die USA haben derweil in Syrien bewiesen, dass sie nicht mehr bereit oder in der Lage sind, Drohungen auch Taten folgen zu lassen. Erst recht nicht auf postsowjetischem Terrain. Die Ukraine ist nahezu auf sich allein gestellt.
Putin scheint freie Bahn zu haben - doch mit welchem Ziel? Eine Spaltung der Ukraine kann nicht in seinem Sinne sein. Damit verliert er den Westen des Landes. Seiner als Gegengewicht zur EU angestrebten Eurasischen Union würde ein wichtiger Teil fehlen. Auch ein Bürgerkrieg direkt an Russlands Landesgrenzen birgt große Risiken. Wahrscheinlich scheint es daher, dass er mit militärischen Mitteln Druck ausübt, um den pro-russischen Kräften mehr Einfluss bei der Neusortierung der Ukraine zu verschaffen.
Es ist also an der Übergangsregierung in Kiew, schnell wieder staatliche Strukturen herzustellen, um der russischen Strategie etwas entgegenzusetzen. Die Einberufung der Reservisten ist dafür ein erstes Zeichen. Auf allzu viel Hilfe aus dem Ausland kann Kiew aber nicht hoffen. Und sollte es auch nicht: Denn jede Unterstützung ist Wasser auf die Mühlen von Putins Propaganda, die die Übergangsregierung als faschistische Marionette des Westens darstellt.
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