14.09.2014 20:33:03
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Westdeutsche Zeitung: Nach den Landtagswahlen in Thüringen und Brandenburg - Irritierende Botschaften aus dem Osten Ein Kommentar von Werner Kolhoff
Irritierend ist auch, warum die AfD gerade im Osten so stark gewählt wird. Ihre ursprüngliche Botschaft, die sehr spezielle, professorale Kritik ihrer Führungspersonen am Mechanismus der Euro-Rettung, wird es kaum gewesen sein. Erhebt da wieder ein dumpfes Protestpotential sein Haupt? Wenn ja: Woher kommt das, wo es doch im Osten auch bei den Arbeitslosenzahlen endlich besser wurde? Und wohin treibt es?
Die zweite Botschaft dieses Sonntags heißt: Mitregieren ist auch Mist, um ein Wort von Ex-SPD-Chef Franz Müntefering ("Opposition ist Mist") abzuwandeln. Was lernt SPD-Chef Sigmar Gabriel daraus, der in Berlin genauso brav mitregiert, wie es seine Partei in Thüringen getan hat? Sie ist dort regelrecht abgestraft worden. Die Linke wird sich das ebenfalls fragen. Sie war kleinerer Regierungspartner in Brandenburg und hat massiv verloren. Alles nur Landespolitik, wie Gabriel meint? Oder ist das Ergebnis nicht viel eher Ausdruck der Tatsache, dass, wer gewählt werden will, schon eine eigene Machtperspektive braucht? So wie der Linke Bodo Ramelow in Thüringen, den die gute Chance ganz nah ans Ministerpräsidentenamt gebracht hat. Sigmar Gabriel hat eine ähnliche Ausgangsposition nicht. Und er kann bisher nicht erklären, wie er sie je bekommen will. Nach gestern erst recht nicht.
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