25.06.2013 21:38:58
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Weser-Kurier: Zur Wohnungsproblematik schreibt der "Weser-Kurier" (Bremen) in seiner Ausgabe vom 26. Juni 2013:
Bremen (ots) - Wieder einmal eine Studie, die vor den Folgen des
demografischen Wandels warnt. Nichts Neues, oder? Wer meint, die
Untersuchung des Pestel-Instituts mit einem Gähnen in die Schublade
legen zu können, sei allerdings gewarnt. Denn sehr direkt
konfrontiert sie mit den zum Teil dramatischen Ausmaßen der
Entwicklung: Jeder Vierte der Älteren könnte innerhalb der nächsten
20 Jahre auf Grundsicherung angewiesen sein. In fernerer Zukunft - im
Jahr 2050 - könnte der Anteil der Pflegebedürftigen auf 5,6 Prozent
ansteigen - an der Gesamtbevölkerung gemessen. Und bereits heutzutage
besteht großer Bedarf an barrierefreien Senioren-Wohnungen. In
manchen Regionen drohen bereits massive Engpässe. Klar wird: die
Dimension des Problems ist nicht mehr nur beunruhigend, sondern
geradezu schockierend groß. Aber immer noch wollen sich viele nicht
so recht mit der Thematik befassen, scheint alles viel zu abstrakt,
viel zu weit weg. Ja, in der Tat ist demografischer Wandel ein
sperriges Thema. Trotzdem: Wenn diese Gesellschaft es nicht schafft,
den Umbau hinzubekommen, dann sind die Folgen unabsehbar. Wo sollen
Ältere leben? Schon jetzt gibt es in Ballungsräumen wie Bremen zu
wenig geeigneten Wohnraum. Wie soll der Alltag bei
Pflegebedürftigkeit gemeistert werden? Kosten und Aufwand der Pflege
stellen viele bereits heute vor immense Herausforderungen. Peter
Raumsauers Bauministerium hat einige Pläne in der Schublade, um
Wohnungsnöte der Älteren zu lindern. Zu oft bleibt es aber bei
Modellversuchen, wird viel zu wenig konkret und flächendeckend
umgesetzt. Warum wird gerade hier getrödelt? Warum gibt sich Politik
gerade bei einem so wichtigen Thema so träge? Parteien scheinen
jedenfalls im Wahlkampf das Demografie-Thema nicht wirklich auf dem
Schirm zu haben. Sicher, in Parteiprogrammen wird gerne blumig auf
"Herausforderungen des Wandels" hingewiesen, Politiker warnen vor
Untätigkeit. Dringlich - im Sinne von "wir müssen jetzt sofort
handeln" - klingt das alles aber nicht. Genau das sollte es aber.
Denn irgendwann wird ferne Zukunft Gegenwart.
Originaltext: Weser-Kurier Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30479 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_30479.rss2
Pressekontakt: Weser-Kurier Produzierender Chefredakteur Telefon: +49(0)421 3671 3200 chefredaktion@Weser-Kurier.de
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