07.02.2014 21:03:00
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Weser-Kurier: Zum Rücktritt von CDU-Schatzmeister Helmut Linssen schreibt der Bremer WESER-KURIER:
Bremen (ots) - Auf einmal ging alles ganz schnell: Sah es zunächst
so aus, als könnte CDU-Kassenwart Helmut Linssen den Kopf noch aus
der Schlinge ziehen, machte dann Parteichefin Angela Merkel kurzen
Prozess. Linssen ist an dieser überraschenden Wendung nicht ganz
schuldlos. Mit seinen vagen Angaben zu den bei Briefkastenfirmen
geparkten 400<ET>000 Euro hat er sich um Kopf und Kragen geredet. Und
die Sache hat ja auch noch ein besonderes Geschmäckle: 141<ET>113
Euro soll Linssen in Luxemburg abgehoben haben - in bar. Manche
Medien erinnerten schon an die CDU-Spendenaffäre um Helmut Kohl: Auch
damals hatte der Skandal mit ominösen Verschiebungen von Bargeld
begonnen. Ist da etwa eine neue Affäre im Anflug? Die Kanzlerin ist
zu clever, um solchen Spekulationen freien Lauf zu lassen. Zudem
vertraut sie ihrem Instinkt für Volkes Stimmung: Der CDU hätte es im
Europa-Wahlkampf massiv schaden können, wenn Linssen nach seinen
Ausflüchten im Amt geblieben wäre. Das Thema Steuerflucht bewegt die
Menschen. Die Opposition hätte im Wahlkampf bei jeder Gelegenheit mit
dem Finger auf den Steuersünder Linssen zeigen können. Auch die SPD
hätte die CDU vorführen können: Seht her, wir haben unseren
Problemfall André Schmitz in Berlin schnell entsorgt. So blieb Merkel
nicht anderes übrig, als die Notbremse zu ziehen.
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