04.05.2014 21:04:59
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Weser-Kurier: Über Niedersachsens Grüne schreibt Peter Mlodoch:
Bremen (ots) - Im Rausch der neuen Regierungsmacht scheinen
Niedersachsens Grüne ziemlich brav geworden zu sein. Ministerämter
und das gute Klima in der Koalition mit der SPD ließen sie so manche
Kröte Schlucken. Von einem kraftvollen Aufmucken gegen
sozialdemokratische Autobahn-Gelüste ist nichts zu spüren; radikale
Forderungen nach Abschaffung des Verfassungsschutzes wurden still
begraben. Kritische Anträge für Parteitage etwa zur Schulpolitik
werden oft bereits im Vorfeld bereinigt. Den Vorgaben Realitätssinn
und Pragmatismus hat man sich unterworfen. Doch plötzlich muckt die
Grüne Jugend auf und erteilt dem Fracking-Erlass des grünen
Umweltministers Stefan Wenzel eine Abfuhr: Ein Verbot der
umstrittenen Gasförder-Methode ohne Ausnahmen fordert der
Parteinachwuchs. Er reagiert damit auf Proteste in der Bevölkerung
sowie bei Umweltinitiativen. Bei den Betroffenen haben die
etablierten Grünen längst ihren Kredit als einstige Öko-Rebellen
verspielt. Der Antrag der Grünen Jugend für den Parteitag in Hameln
ist der Versuch, verlorenes Vertrauen wieder zurückzugewinnen.
Gleichzeitig birgt der Vorstoß aber einen Sprengsatz für das
rot-grüne Bündnis im Land. Folgt die Basis ihren früheren Prinzipien,
droht mächtig Ärger mit dem SPD-geführten Wirtschaftsministerium.
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