Insolvenzstatistik 12.12.2018 15:15:00

Weniger Firmenpleiten aber viel mehr Privatinsolvenzen in 2018

Weniger Firmenpleiten aber viel mehr Privatinsolvenzen in 2018

Die Firmeninsolvenzen gingen demnach verglichen zu 2017 um 1,9 Prozent auf 4.982 Unternehmen zurück. Es gibt aber mehr von den Insolvenzen betroffene Arbeitnehmer und auch die Schulden der Firmen sind gestiegen. Die Privatinsolvenzen nahmen aufgrund einer Gesetzesänderung stark zu.

Im Jahr 2018 wurden in Summe 10.118 Privatkonkurse eröffnet. Damit wurde erstmals die 10.000er-Marke geknackt. Der davor höchste Wert lag bei 9.596 Fällen im Jahr 2011. Die Schulden der privaten Zahlungsunfähigen belaufen sich auf 1,9 Mrd. Euro. Auch das ist ein Rekord, denn der bisher höchste Schuldenberg war 2015 "lediglich" 1,27 Mrd. Euro hoch. Diese Entwicklung wird nach Einschätzung des KSV-Experten Hans Georg Kantner "keineswegs so weitergehen". "Schon im heuer November hat sich gezeigt, dass die Zahl der Eröffnungen unter 2017 zu liegen kam - und die Zahlen werden weiter sinken." Das im November 2017 in Kraft getretenen Insolvenzrechtsänderungsgesetz (IRÄG 2017) ermöglicht Privatpersonen eine schnellere und leichtere Entschuldung, da die verpflichtende Mindestquote von 10 Prozent sowie die Entschuldungsdauer von sieben Jahren gekippt wurden.

Bei den Firmen wurden 2.979 Insolvenzverfahren tatsächlich eröffnet. Das ist ein Minus von 1,5 Prozent gegenüber dem Jahr davor. Mangels Vermögens nicht eröffnet wurden 2.003 Verfahren (minus 2,5 Prozent). Die Zahl der betroffenen Dienstnehmer hat sich um 14 Prozent auf 18.600 erhöht. Die Passiva sind aufgrund einiger Großinsolvenzen um 12,5 Prozent auf insgesamt 2,1 Mrd. Euro angewachsen. "Man kann an den Passiva und den Dienstnehmern erkennen, dass der leichte Rückgang bei der Anzahl der insolventen Unternehmen durch die gestiegenen Passiva und Dienstnehmer deutlich relativiert wird", so Kantner.

(GRAFIK) (Schluss Auftakt/Ausführlicher Bericht folgt) phs/pm

WEB http://www.ksv.at

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Bildquelle: istock/Brian Jackson
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