30.03.2006 14:47:00

Weltweite Mercer-Umfrage zur Vogelgrippe: Auffällige Diskrepanz zwischen Bedenken von Firmen und aktueller Pandemie-Vorsorge

Mercer Human Resource Consulting:

-- Ca. 70 % der befragten Unternehmen sind der Meinung, dass eine Pandemie ihrer Rentabilität schaden würde, aber nur 47 % haben bereits einen Krisenplan und lediglich 17 % haben Ausgaben für Pandemie- Vorsorge geplant.

-- Unternehmen in Asien sind dabei am besten vorbereitet -- 25 % von ihnen haben bereits ein Budget für Pandemie-Vorsorge eingerichtet, wobei dies nur 12 % in Europa und 7 % in den USA getan haben.

-- Telekommunikations- und Pharmazieunternehmen haben dabei am ehesten ein Pandemievorsorge-Budget vorgesehen, wohingegen nur wenige Einzelhändler dies getan haben.

Während sich die Anzeichen für eine weltweite Verbreitung derVogelgrippe mehren, herrscht eine auffällige Diskrepanz zwischen denBedenken von Unternehmen hinsichtlich der Auswirkungen einer Pandemieund den eigentlichen Vorbereitungen auf eine Pandemie, wie dieErgebnisse einer weltweiten Umfrage von Mercer Human ResourceConsulting zeigen.

Die Umfrage unter 450 Firmen aus 38 Ländern und 26 Branchen wurdein den ersten beiden Märzwochen 2006 durchgeführt und ist eine derbisher umfassendsten weltweiten Umfragen zu diesem Thema.

"Trotz der rasanten weltweiten Verbreitung der Vogelgrippe undkritischer Bedenken, dass sich eine Pandemie entscheidend auf dieGewinne und Produktivität eines Unternehmens auswirken würde, brachtedie Umfrage von Mercer hervor, dass lediglich 47 % der Firmen einenNotfallplan geschmiedet haben und nur 17 % der Firmen ein Budget fürPandemie-Vorsorge geplant haben", so Rosaline Chow Koo, Vorsitzendevon Mercers "Health & Benefits"-Bereich für den asiatisch-pazifischenRaum. "Dennoch rechnen ca. 90 % der Umfrageteilnehmer mit mäßigen bishohen Auswirkungen auf ihr Unternehmen bedingt durch hohenMitarbeiterausfall und fast 70 % rechnen damit, dass ihre Rentabilitätim Falle einer Pandemie nachteilig beeinflusst wird."

An der Umfrage teilnehmende asiatische Firmen, insbesondere Firmenin Singapur, sind mit ihren Planungen für die Vorbereitung auf einePandemie am weitesten fortgeschritten. "Ungefähr jeder vierte derasiatischen Umfrageteilnehmer hat Ausgaben für Vorsorgemaßnahmengeplant, wogegen dies nur bei 12 % der Befragten in Europa und 7 % inden USA der Fall ist", sagte Koo. "Dies ist wahrscheinlich daraufzurückzuführen, dass Asien sich im Epizentrum des Vogelgrippeausbruchsbefindet und Unternehmen aus Asien bereits von der SARS-Krise 2003direkt betroffen waren."

Vorbereitungen seitens der Wirtschaft

"Eine Pandemie wird das Vertrauen der Verbraucher ernsthaftbeeinträchtigen und Branchen, die hauptsächlich von Laufkundschaft undMenschenansammlungen in abgeschlossenen Räumen leben, könnten beieiner Pandemie einen schweren Rückschlag erleiden. Trotzdem klafftbisher eine Lücke zwischen Bedenken und konkreten Plänen", so dieBeobachtung von Rosalie Koo.

Folglich sind 80 % der Befragten aus Gast- und Freizeitgewerbe derMeinung, eine Pandemie hätte einen negativen Effekt aufVerbrauchernachfrage und Umsätze, jedoch haben nur 20 % ein Budget fürPandemie-Vorsorge eingeplant. Im Transportwesen sieht es ähnlich aus:86 % der Befragten sind besorgt über die möglichen Auswirkungen aufihre Umsätze, aber lediglich 18 % haben ein Vorsorge-Budgeteingerichtet. Bei den Einzelhandelsfirmen glauben 65 %, dass sich einePandemie negativ auf die Verbrauchernachfrage auswirken würde, abernur 6 % von ihnen geben an, ihr Unternehmen habe Ausgaben fürPandemie-Vorsorge eingeplant.

Eine beachtliche Minderheit von Befragten aus vier Branchenerwartet durch die Pandemie gar einen Aufschwung für ihr Unternehmen.So sind 39 % der Teilnehmer aus dem Versicherungsbereich der Meinung,die Nachfrage der Verbraucher würde steigen, wogegen 36 % mit einergesunkenen Nachfrage rechnen. Im Pharmabereich vermuten 38 % derBefragten durch die Pandemie eine gesteigerte Nachfrage, während 50 %eine Senkung prognostizieren. Etwa 24 % der Umfrageteilnehmer imTelekommunikationsbereich sehen im Fall einer Pandemie eine gestiegeneVerbrauchernachfrage, wogegen 38 % mit einer reduzierten Nachfragerechnen. Ähnlich sieht es im Gesundheitsbereich aus: 24 % rechnen mitgestiegener Nachfrage, während 47 % eine Senkung erwarten. Der Restder Befragten ist der Meinung, eine Pandemie hätte keinerleiAuswirkungen auf die Nachfrage der Verbraucher.

Hong Kong und Singapur -- gleiche Vorsorgemaßnahmen,unterschiedliche Einschätzung der Auswirkungen

Die Mercer-Umfrage zeigt, dass Hong Kong und Singapur, die 2003beide von der SARS-Krise betroffen waren, die am besten auf einemögliche Pandemie vorbereiteten Länder sind. Zu den ausschlaggebendenFaktoren zählen hierbei die Einplanung eines Vorsorge-Budgets, dieBildung eines Krisenmanagement-Stabs, die Entwicklung einerKommunikations-Strategie sowie eine Bestandsaufnahme der Kompetenzen.Dabei gibt es jedoch einen beträchtlichen Unterschied den Erwartungender Befragten aus diesen beiden Regionen hinsichtlich der Auswirkungender Pandemie auf die Gewinne. So erwarten lediglich 9 % derUmfrageteilnehmer aus Hong Kong eine positive Auswirkung der Pandemieauf die Rentabilität ihrer Unternehmen, während 80 % mit negativenFolgen rechnen. Im Gegensatz dazu rechnen 22 % der befragtenUnternehmen aus Singapur im Falle einer Pandemie mit positivenAuswirkungen auf die Rentabilität, während 56 % einen negativen Effektvoraussehen. "Diese Diskrepanz ist wohl darauf zurückzuführen, dassdie Regierung von Singapur die SARS-Krise so gut in den Griff bekommenkonnte", meint Rosaline Koo.

Vorbereitungen in Europa und den USA

Die Vorbereitungen auf eine Vogelgrippe-Pandemie in Europa und denUSA lassen die Dringlichkeit der Teilnehmer in Asien vermissen, wiedie Umfrage von Mercer deutlich zeigt. "Für diese Abweichung gibt eszwei entscheidende Gründe", so Koo. "Erstens blieb sowohl Europa alsauch den USA die SARS-Plage erspart. Zweitens gab es in Westeuropakeine Todesfälle zu beklagen, während sowohl die US-amerikanischeVogelpopulation als auch die Bevölkerung der USA bis jetzt von derVogelgrippe verschont geblieben sind."

"Im Falle einer Vogelgrippe-Pandemie rechnen 80 % der Teilnehmeraus den USA mit negativen Auswirkungen auf die Gewinne ihrerUnternehmen, aber nur 7 % davon geben an, ihre Firma habe bereits einBudget für Pandemie-Vorsorge eingerichtet", sagte Jim Reynolds, MD,einer der Direktoren der Mercer-Niederlassung in Denver.

"Beim Ausbruch einer Pandemie sind US-Unternehmen jedoch bereit,das Problem mit Geld in den Griff zu bekommen", so Dr. Reynolds. "Etwa39 % der befragten US-Firmen gaben an, sie würden die Gehälter vonMitarbeitern mit gestiegener Verantwortung anheben, was weltweitdurchschnittlich 26 % der Unternehmen ebenfalls in Betracht ziehen.Ca. 11 % der amerikanischen Unternehmen sagten, sie würdenMitarbeitern, die von zu Hause aus arbeiten, mehr bezahlen, was auch 7% der weltweiten Befragten tun würden. Wir sind der Meinung, dass eseffizienter ist, in die Planung und Vorsorge zu investieren. Wenn einePandemie ausbricht, könnten einige Mitarbeiter diese Mehrausgabennämlich als Bestechungsgeld für das Riskieren einer lebensbedrohlichenKrankheit betrachten. Deshalb ist dieser Ansatz ganz sicher nicht dereffektivste, um eine Krise anzugehen."

"Die Ergebnisse aus Europa lassen insgesamt weniger Rückschlüssezu, aber nur 12 % der Teilnehmer haben Vorbereitungen für einePandemie eingeplant", sagte Charles Nelson, weltweiter Partner beiMercer in London. "Dies spiegelt wahrscheinlich die Einstellung'Abwarten und Tee trinken' wider, die bei führenden europäischenFirmen vorherrscht. Es ist jedoch weiterhin wichtig, dass einsystematischer Ansatz zur Krisenbewältigung bei Unternehmen und derPlanung einer Reaktion auf diese mögliche Pandemie gefunden undergriffen wird."

Über die Mercer-Umfrage zur Vogelgrippepandemie-Vorsorge

Eine Kurzfassung der Ergebnisse der Mercer-Umfrage zur Vogelgrippefinden Sie unter www.mercerhr.com/avianflu. Die Website bietetUnternehmen außerdem wertvolle Ressourcen für die Vorbereitung aufeine Pandemie, mit Hilfe derer sie ihre Mitarbeiter schützen und denununterbrochenen Ablauf kritischer Geschäftsvorgänge sicherstellenkönnen.

Die Umfrage wurde in den ersten zwei Märzwochen 2006 von 450Unternehmen aus 38 Ländern und 26 Branchen ausgefüllt. Dabei stellendie Teilnehmer aus Australien, Kanada, der Volksrepublik China, HongKong, Singapur, dem Vereinigten Königreich und den USA mit 75 % einenGroßteil der insgesamt Befragten dar. Die sechs Branchen, aus denen 60% der Teilnehmer stammten, sind: Verarbeitende Industrie, Finanzen,professionelle Dienstleistungen, Computer-Services, Versicherung undBildung.

Teilnehmer der Umfrage

Mehr als die Hälfte der 450 Firmen, die an der Umfrage teilnahmen,stimmten einer namentlichen Nennung im Umfragebericht zu. Dazugehören: AIG, American Express, AT&T, Aviva, BHP, Daimler Chrysler,Dow Chemical, Dupont, Fujitsu, Intel, Kraft Foods, Kimberly Clark,Merck, Molex, Motorola, Nike, Novartis, Levis Strauss, L'Oreal, MinterEllison, Owens Corning, PepsiCo, Schering-Plough, Siemens, Tyco undZuellig.

Bei der Beratung von Unternehmen bezüglich der Vorsorge für einemögliche Pandemie können Mercer und seine MMC-Konzernschwestern Marshund Kroll auf ihre vereinten Erfahrungen im Bereich der Notfallplanungfür Unternehmen zurückgreifen, die sie durch die Lehre aus globalenKrisen in den letzten Jahren gewinnen konnten.

Über Mercer Human Resource Consulting

Mercer Human Resource Consulting ist weltweit Marktführer fürBeratungsleistungen im Personalmanagement und damit zusammenhängendenProdukten, Dienstleistungen und Fragen des Finanzmanagements. Weltweitbeschäftigt Mercer über 15.000 Mitarbeiter und ist in 190 Städten in41 Ländern vertreten. Im asiatisch-pazifischen Raum arbeiten in 31Niederlassungen in 13 Märkten mehr als 2.000 Mitarbeiter für Mercer.Das Unternehmen ist ein hundertprozentiges Tochterunternehmen vonMarsh & McLennan Companies, Inc., die an den Börsen in New York,Chicago, Pazifik und London notiert ist (Ticker-Symbol: MMC). WeitereInformationen erhalten Sie auf der Unternehmenswebsite unterwww.mercerHR.com.

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