Vor Hauptsversammlung |
14.05.2018 15:25:41
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Weitere Entwicklungskooperation sorgt für Fantasie: Medigene-Aktie steigt
An der Börse reagierten die Anleger hocherfreut: Die Aktie schoss zeitweise um nahezu 11 Prozent nach oben. Zuletzt notierte sie an der TecDAX-Spitze noch mit 8,91 Prozent bei 15,55 Euro. Nach einer mehrwöchigen Schwächephase ist das Papier damit wieder zurück auf dem Niveau von Mitte April.
Die Partnerschaft zwischen dem TecDax-Unternehmen Medigene und Bluebird, einem Anbieter von Gen- und Zelltherapien, besteht seit Herbst 2016. Sie ist seitdem eine wichtige Einkunftsquelle für die Bayern, die sich auf eine neuartige Krebsimmuntherapie mit T-Zell-Rezeptoren (TCRs) fokussiert haben. Wie Medigene zum Wochenstart mitteilte, wird die Zahl der Projekte mit Bluebird nun erhöht: Statt wie bisher TCRs gegen vier Zielmoleküle für die Amerikaner zu entwickeln, sollen es nun sechs sein.
Im Gegenzug erhält Medigene von Bluebird eine weitere Vorabzahlung von acht Millionen US-Dollar - sie kommen zu den bereits geflossenen 15 Millionen Dollar hinzu. Die zusätzlichen Kosten für Forschung und Entwicklung werden Medigene proportional zum erweiterten Umfang der Zusammenarbeit erstattet.
Bei erfolgreicher Entwicklung und Vermarktung über mehrere Indikationen und Märkte winkten Medigene pro TCR-Programm bis zu 250 Millionen Dollar an Meilensteinzahlungen, hieß es weiter. Diese kämen zu den Lizenzgebühren hinzu. Das Unternehmen aus Planegg rechnet außerdem mit einer zusätzlichen Zahlung in Höhe von einer Million Dollar aus dem ersten Gemeinschaftsprojekt.
Bei Medigene dreht sich derzeit alles um die Frage, ob das Unternehmen bei der Entwicklung der TCR-Therapie erfolgreich ist - ein Gebiet, auf dem bislang nur eine sehr überschaubare Zahl von Wettbewerbern unterwegs ist. Analyst Bernhard Weiniger von Independent Research lobte deshalb die neue Vereinbarung mit Bluebird. Er wertete sie als Zeichen für das "große Potenzial" der TCR-Technologie.
Im Frühjahr hatte das Unternehmen eine viel beachtete Blutkrebsstudie mit dem ersten eigenen Produktkandidaten gestartet. Weil die Forschung daran höchst kostspielig ist, rechnete Medigene im laufenden Jahr bislang mit einem Barmittelverbrauch von 21 bis 25 Millionen Euro - wegen der erweiterten Bluebird-Kooperation kalkuliert das Management nunmehr mit 16 bis 19 Millionen Euro.
Eine konkretisierte Finanzprognose will das Unternehmen mit seiner Halbjahresbilanz am 7. August veröffentlichen. Allerdings dürften sich die Ziele für Umsatz und operatives Ergebnis (Ebitda) nach Einschätzung des Managements nicht substanziell ändern. Hier wirkt sich vor allem aus, dass Medigene die Vorabzahlungen zwar auf einen Schlag bei den Barmitteln verbucht, aber auf Umsatzseite über einen längeren Zeitraum proportional verteilt. Bislang rechnet die Unternehmensführung für 2018 mit einem höheren operativen Verlust als im Vorjahr sowie einem Umsatzrückgang.
FRANKFURT/PLANEGG (dpa-AFX)
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