12.04.2016 14:25:45
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Weidmann verteidigt Unabhängigkeit der EZB
FRANKFURT (Dow Jones)-- Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, hat sich gegen die Kritik aus Deutschland an der Europäischen Zentralbank (EZB) und ihrer Geldpolitik in die Bresche geworfen. Deutsche Politiker bedrohten mit ihrer Kritik die Unabhängigkeit der EZB, sagte Weidmann in einem Interview mit der Financial Times, welches auf deren Website veröffentlicht wurde.
Zwar sei es nicht ungewöhnlich für Politiker, ihre Sicht zur Geldpolitik zu äußern, räumte Weidmann ein. Doch er setzte den Konter hinzu: "Wir sind unabhängig."
"Die EZB muss ihr Mandat für die Preisstabilität erfüllen und daher ist zu diesem Zeitpunkt eine außergewöhnliche geldpolitische Haltung angemessen, ungeachtet von unterschiedlichen Meinungen zu spezifischen Maßnahmen", sagte Weidmann, der im Rat der EZB einen Sitz hat.
Die extrem niedrigen Zinsen, die eine Reihe von großen Zentralbanken der Welt festgesetzt haben, darunter sogar unter null, haben in Deutschland zu heftiger Kritik geführt, insbesondere wegen der Auswirkungen auf die Sparer. Weidmann sagte, die Diskussion in Deutschland sei zu sehr auf diese Auswirkungen verengt.
"Die Debatte nimmt die breiten ökonomischen Konsequenzen der Geldpolitik nicht genug in den Fokus", sagte Weidmann. "Die Menschen sind nicht nur Sparer, sie sind auch Arbeitnehmer, Steuerzahler und Schuldner. Als solche profitieren sie von den niedrigen Zinsen."
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/apo/hab
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April 12, 2016 08:18 ET (12:18 GMT)
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