29.09.2015 21:27:48
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Weidmann: Grexit würde Währungsunion grundlegend verändern
Von Hans Bentzien
WIESBADEN (Dow Jones)--Bundesbank-Präsident Jens Weidmann hat davor gewarnt, die Risiken eines Ausscheidens Griechenlands aus dem Euro zu unterschätzen. Bei einer Veranstaltung in Wiesbaden sagte Weidmann: "Wenn sich ein Land dauerhaft an die Kriterien einer Währungsunion nicht hält, dann kann ich mir eine Mitgliedschaft nicht vorstellen." Man dürfe aber auch nicht leichtfertig mit dem Szenario eines Grexit umgehen. "Der Austritt eines Landes würde die Währungsunion fundamental ändern. Ein Grexit oder ein Austritt eines Landes würde den Charakter der Währungsunion fundamental ändern", sagte Weidmann.
Der Euroraum würde von einem festen Währungsverbund zu einem variablen System werden, aus dem erst ein Land austräte und dann vielleicht noch eines. "Die Frage, die dann folgt, ist: Wer ist dann der nächste? Und dann haben sie natürlich viele Leute, die versuchen, damit Geld zu machen", sagte Weidmann.
Weidmann betonte einerseits, dass Griechenland nur dann auf weitere Hilfen hoffen könne, wenn es sich an die Vereinbarungen halte. Andererseits ließ er einen gewissen Pragmatismus erkennen: "Es wird nicht einfach sein, zu beurteilen, ob dieses Paket mit hunderten von Maßnahmen tatsächlich eingehalten wurde. Aber die Richtung muss stimmen."
Zur derzeitigen griechischen Regierung meinte er: "Es war offensichtlich schon mal schlimmer."
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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September 29, 2015 14:57 ET (18:57 GMT)
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