08.10.2015 15:18:40
|
Weidmann gegen Verstärkung der EZB-Geldschwemme
BERLIN (dpa-AFX) - Der Präsident der Deutschen Bundesbank, Jens Weidmann, hat sich abermals gegen weitere geldpolitische Lockerungen im Euroraum gewandt. "Mit Blick auf Europa sehe ich nicht, dass eine noch expansivere Geldpolitik die Wachstumskräfte dauerhaft stärken würde", sagte Weidmann im Interview mit der Zeitung "Die Welt" (Freitagausgabe). Stattdessen sei die Politik gefragt, wachstumsfördernde Reformen einzuleiten. Auch die niedrige Inflation sei kein Grund für eine verstärkte Geldschwemme, da sie vor allem auf die niedrigen Ölpreise zurückzuführen sei.
An den Märkten wird seit einigen Wochen spekuliert, die Europäische Zentralbank (EZB) könnte ihr Anleihekaufprogramm gegenüber den bislang angekündigten 60 Milliarden Euro monatlich noch ausweiten. EZB-Chef Mario Draghi hat bereits mehrfach betont, dass die EZB hierzu bereit sei, sofern es nötig werden sollte. Konkrete Signale für eine Ausweitung sind bislang jedoch ausgeblieben.
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hatte in seinem jüngsten Finanzstabilitätsbericht vom Mittwoch mit Blick auf die schwächelnde Wirtschaft in den Schwellenländern vor einer voreiligen Abkehr von der lockeren Geldpolitik dies- und jenseits des Atlantiks gewarnt. Weidmann hält diese Sorgen für übertrieben. "Ich würde die Aussichten für die Weltwirtschaft nicht zu schwarz malen", sagte der Bundesbank-Chef. Das verlangsamte Wirtschaftswachstum in China sei auch Ausdruck einer Normalisierung./tos/bgf
Wenn Sie mehr über das Thema Aktien erfahren wollen, finden Sie in unserem Ratgeber viele interessante Artikel dazu!
Jetzt informieren!