13.09.2014 18:33:30
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Weidmann gegen öffentliche Garantien bei ABS-Käufen
Von Gabriele Steinhauser
MAILAND--Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat einem Vorschlag des EZB-Chefs Mario Draghi zum Wertpapierkaufprogramm der Zentralbank widersprochen. Weidmann sprach sich am Samstag in Mailand nach einem Treffen der Finanzminister und Notenbanker der Eurozone gegen Staatsgarantien bei sogenannten Kreditverbriefungen (ABS) aus.
Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte vergangene Woche den Kauf von Asset-Backed-Securities (ABS) angekündigt. Details zur Ausgestaltung des Programms will Draghi aber erst im Oktober vorstellen. Das Programm ist Teil der Bemühungen der Zentralbank, die Kreditvergabe in der Eurozone anzukurbeln.
Mittels ABS können Banken ihre Kreditforderungen bündeln und am Markt als Wertpapiere verkaufen. Die Papiere genießen als Mitauslöser der weltweiten Finanzkrise von 2008 jedoch einen schlechten Ruf, weil sich in den Verbriefungen Risiken gut verstecken lassen.
Draghi hat nun am Freitag den Kauf von riskanteren ABS-Tranchen ins Spiel gebracht, was die Wirkung des beschlossenen Programms erhöhen würde. Bisher sieht es lediglich den Kauf der am wenigsten riskanten Teile solcher Finanzprodukte vor. Allerdings müsse es für diese riskanteren Tranchen dann Staatsgarantien geben, fügte Draghi hinzu.
Damit würde das Risiko für solche Käufe praktisch aus der Bilanz der EZB verschwinden. Darum sorge er sich, sagte Weidmann. Denn damit würden die Risiken der Banken in großem Stile auf den Steuerzahler übertragen. Man müsse sich dieses Risikotransfers gewahr sein, so Weidmann. Das laufe den Bemühungen der letzten Jahre zuwider, Anleger und Gläubiger für die Verluste der Banken aufkommen zu lassen, und nicht den Steuerzahler.
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September 13, 2014 12:03 ET (16:03 GMT)
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