08.12.2014 22:33:47

WDH/ROUNDUP: Für Regierungsflüge am Berliner Flughafen Extra-Terminal geplant

(Im ersten Absatz wurde der dritte Satz neu formuliert. Damit wurde klargestellt, dass es um zwei Projekte geht: Regierungsterminal und längerer Nordpier.)

BERLIN (dpa-AFX) - Für den neuen Hauptstadtflughafen erwägt Geschäftsführer Hartmut Mehdorn den Bau eines zusätzlichen Abfertigungsgebäudes. Dort soll nach dpa-Informationen übergangsweise das Regierungsterminal für Staatsgäste untergebracht werden. Außerdem sei geplant, den Nordpier des neuen Flughafens zu verlängern, um mehr Passagiere abfertigen zu können.

Über die Pläne hatten zuvor die Zeitungen "Bild", "B.Z." und "Tagesspiegel" mit Unterschieden im Detail berichtet. So ist laut "Bild" und "B.Z." für die Baukosten ein zweistelliger Millionenbetrag veranschlagt. Der "Tagesspiegel" nannte eine Summe von mehr als 300 Millionen Euro - allerdings einschließlich der Hangars für die Maschinen der Flugbereitschaft der Bundeswehr und zusätzlicher Vorfeldflächen.

Die Flughafengesellschaft wollte zu den Plänen am Montag keine Stellung nehmen. Auf die Frage, ob eine Lösung für das Regierungsterminal gefunden sei, sagte Flughafensprecher Ralf Kunkel lediglich: "Wir sind auf gutem Weg."

Das längere Nordpier würde die Kapazität des auf 27 Millionen Passagiere ausgelegten Flughafens BER in Schönefeld erhöhen. Diese Zahl wird voraussichtlich bei der Eröffnung bereits überschritten sein.

Der Flughafen-Aufsichtsrat wird sich am kommenden Freitag mit dieser Frage ebenso beschäftigen wie mit dem Zeitplan bis zur Eröffnung des Flughafens. Er sollte ursprünglich im Oktober 2011 in Betrieb gehen. Seit der letzten Terminabsage im Januar 2013 wegen Bau- und Planungsmängeln wurde noch immer kein neues Datum genannt.

Mehdorn hatte zuletzt von den drei Eigentümern der Flughafengesellschaft - Bund, Berlin und Brandenburg - mehr Rückhalt für seine Arbeit gefordert. "Ein Aufsichtsrat muss Vertrauen in seine Geschäftsführung haben. Entweder er traut seiner Geschäftsleitung, oder er sucht sich eine neue. Dazwischen gibt es nichts", sagte er dem "Tagesspiegel am Sonntag". In einem Brief an den scheidenden Aufsichtsratschef Klaus Wowereit (SPD) hatte sich Mehdorn vor einer Woche gegen externe Kontrolleure für den Hauptstadtflughafen gewehrt.

Das Bundesverkehrsministerium vermied es am Montag, klar für Mehdorn Stellung zu beziehen. Auf die Frage, ob der Flughafenchef weiterhin Rückhalt besitze, verwies ein Sprecher auf die Sitzung des Aufsichtsrats am Freitag. Er wolle dies nicht "singulär" aus Sicht des Minderheits-Eigentümers, des Bundes, beantworten. Die Flughafengesellschaft gehört zu jeweils 37 Prozent den Ländern Brandenburg und Berlin sowie zu 26 Prozent dem Bund./brd/cs/DP/stb

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