16.11.2015 18:53:40
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WDH/Aktien Paris Schluss: Börse schüttelt Terrorsorgen weitgehend ab
(In der Überschrift wurde ein Wort ergänzt.)
PARIS (dpa-AFX) - Der französische Aktienmarkt hat sich am Montag nach den Terrorangriffen von Paris robust gezeigt. Der Leitindex CAC 40 drehte nach anfänglichen Verlusten von mehr als einem Prozent sogar vorübergehend ins Plus. Zum Handelsschluss stand ein kleines Minus von 0,08 Prozent auf 4804,31 Punkte zu Buche.
Größter Verlierer im Cac waren die Aktien der Hotelkette Accor. Sie knickten um mehr als viereinhalb Prozent ein. Ein Hotel des Konzerns musste Medienberichten zufolge am Samstag nach einem Bombenalarm kurz evakuiert werden. Dieser hatte sich aber als Fehlalarm erwiesen.
Die Anleger mieden auch Aktien von Luxusgüter-Produzenten. Kering-Papiere (KERAMAG Keramische Werke) büßten 0,70 Prozent ein und für die Anteilsscheine von LVMH (PMC-Sierra) ging es um 1,39 Prozent nach unten. Kering hatte Boutiquen der Marken Gucci und Bottega Veneta geschlossen.
Analyst Thierry Cota von der französischen Großbank Societe Generale rechnet mit Blick auf die Branche infolge der Attentate von Paris mit kurzfristigen Belastungen im wichtigen Weihnachtsgeschäft. Die langfristigen Auswirkungen seien aber vernachlässigbar, schrieb er in einer Studie.
Für die Papiere des Sicherheits- und Militärtechnikanbieters Thales (Phoenix) ging es hingegen um mehr als 3 Prozent nach oben. Die Antwort des französischen Staates auf die fürchterlichen Terroranschläge werde wohl in zusätzlichen Ausgaben für die Polizei und das Militär bestehen, schrieb Volkswirt Holger Schmieding von der Privatbank Berenberg. Kurzfristig jedoch dürfte sich dies wohl kaum auf die gesamtwirtschaftliche Nachfrage auswirken. Derweil könnte die Notwendigkeit, auf diese ernste Herausforderung zu reagieren, zu einem etwas höheren Haushaltsdefizit führen.
Auch Volkswirt Malcolm Barr von der US-Bank JPMorgan sieht keine großen wirtschaftlichen Auswirkungen, falls die Anschläge nicht der Auftakt zu einer Terrorserie seien. Umsatzrückgänge im Einzelhandel, im Tourismus oder in der Reisebranche könnten zumindest teilweise durch steigende Ausgaben in anderen Bereichen ausgeglichen werden./mis/he

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