21.05.2017 21:33:58

WAZ: Planwirtschaft im Freistaat - Kommentar von Stefan Schulte zum Diesel

Essen (ots) - Ihr "Bayern zuerst"-Mantra hat die CSU ja nie versteckt. Die groteske Forderung nach einer Diesel-Kaufprämie ist in Sachen Freistaat-Lobbyismus aber noch plumper als üblich. Die bayrischen Autobauer Audi und BMW haben die größten Dieselanteile in ihren Flotten, also auch am meisten zu verlieren. Auf den Imageverlust aber müssen sie mit besseren Motoren reagieren, nicht der Staat mit neuen Subventionen.

In der Sache lohnt es kaum, über die Kaufprämie zu sinnieren, der Staat fördert den Diesel bereits an den Zapfsäulen - trotz aller Tricksereien zur Verschleierung überhöhter Stickoxid-Ausstöße. Die Fehltritte der Autoindustrie nun auch noch zu prämieren, wäre aberwitzig. Das ist freilich auch eine Pkw-Maut, die unsere Nachbarn verärgert, Deutschland aber kein Geld einbringt. Und die hat die CSU gegen bundesweite Kritik durchgesetzt.

Es war der Staat, der Diesel-Pkw in Deutschland mit Subventionen zum Siegeszug verholfen hat. Alle Versuche, auch die Märkte in Asien und den USA mit deutschen Dieseln zu erobern, sind gescheitert. Man kann den einsamen Sonderweg mit noch mehr Staatsgeld betonieren, in die Sackgasse führt er trotzdem.

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