13.10.2013 18:59:58

WAZ: Notstand bei der Pflege - Kommentar von Wilfried Goebels

Essen (ots) - Jeder Zweite unter 30-Jährige hat Angst, später pflegebedürftig zu werden. Über den drohenden Pflegenotstand wird viel geredet, ein zukunftsfähiges Konzept für die Versorgung der älter werdenden Bevölkerung aber fehlt. Die Warnung, dass wir sehenden Auges in die Katastrophe laufen, ist begründet.

In einer Gesellschaft, in der familiäre Bindungen abnehmen und die Mobilität zunimmt, wird der Anteil der pflegenden Angehörigen zurückgehen. Was dann? Ambulante Dienste, die den möglichst langen Verbleib in der eigenen Wohnung erlauben, orientieren sich schon aus Kostengründen nicht am individuellen Bedarf. Heimplätze aber sind von den meisten Pflegebedürftigen weder gewollt noch bezahlbar.

Die Demografie wird zu einer der größten Herausforderungen für die Politik. Es geht eben um mehr als die Rente mit 67 oder den absehbaren Facharbeitermangel. Die akute Frage lautet: Wie sichern wir bei angespannten Finanzen eine menschen- und lebenswürdige Versorgung Hilfebedürftiger?

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