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16.06.2013 19:38:58

WAZ: Erdogan gießt Öl ins Feuer - Kommentar von Gudrun Büscher

Essen (ots) - Wer nach einem Lehrstück sucht, wie sich ein fast schon beruhigter Konflikt wieder anheizen lässt, der wird in Istanbul und beim türkischen Regierungschef Erdogan fündig. Statt auf das Urteil zur Bebauung des Gezi-Parks zu warten und darauf zu hoffen, dass die Proteste nach den Gesprächen langsam abebben, pocht Erdogan auf sein Ultimatum. Er gießt mit dem brutalen Polizeieinsatz so viel Öl ins Feuer, dass es ihm schwer fallen wird, es wieder zu löschen. Politische Klugheit sieht anders aus. Erdogan hat der Türkei Wohlstand und Stabilität gebracht. Doch mit den inneren Freiheiten einer Demokratie, mit Pluralität einer offenen Gesellschaft, mit Kritik und Widerspruch tut er sich schwer. Weder die in- noch die ausländische Presse trägt die Veranwortung für den Aufruhr, wie der türkische Europaminister meint. Die liegt beim Regierungschef allein. Und er hat es in der Hand, die Proteste zu entschärfen.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903 Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt: Westdeutsche Allgemeine Zeitung Zentralredaktion Telefon: 0201 - 804 6519 zentralredaktion@waz.de

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