Experten äußern Bedenken |
20.10.2023 21:03:00
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Warum Teslas Cybertruck zum Problem für Rivian werden könnte
• Rivian droht Konkurrenz
• Rivian-CEO weiterhin zuversichtlich
Der US-amerikanische Elektroautobauer Rivian scheint mit seinen Elektro-Pickups und -SUVs durchaus Erfolg zu haben. Anfang diesen Monats kündigte er steigende Produktions- und Auslieferungszahlen für das dritte Quartal an, wie Forbes berichtet. Im ersten Halbjahr 2023 konnte Rivian zudem die höchste Wachstumsrate unter allen Automobilherstellern in Kalifornien verzeichnen, wie aus den von der California New Car Dealers Association (CNCDA) veröffentlichten Zahlen hervorgeht. Darüber hinaus gilt der R1T als das zufriedenstellendste Elektrofahrzeug in diesem Jahr, wird in der J. D. Power Electric Vehicle Experience Ownership Study betont.
Rivian vs. Tesla
Schon bald könnte sich Rivian aber prominenter Konkurrenz stellen müssen: Tesla. Denn der Musk-Konzern bereitet sich auf die Einführung seines futuristisch anmutenden Cybertrucks vor. Edmunds, eine amerikanische Online-Ressource für Kfz-Inventar und Informationen einschließlich Autobewertungen, schätzt, dass dies durchaus zu einem Problem für Rivian werden könnte.
Rivian-CEO Robert "RJ" Scaringe zeigt sich allerdings weiterhin zuversichtlich. Er glaubt nicht, dass der Cybertruck in direkter Konkurrenz zu seinem R1T-Pickup oder dem R1S-SUV stehen dürfte. "Wenn Sie an die Venn-Diagramme der Kunden denken, gibt es wahrscheinlich keine großen Überschneidungen [mit Cybertruck-Käufern]", soll er vergangenen Monat auf der Code 2023-Konferenz Forbes zufolge gesagt haben.
Experten äußern Bedenken
Ivan Drury, Insights-Direktor von Edmunds, sieht dies kritisch: "Dieser Eindruck mag vorerst zutreffen, das liegt aber vor allem daran, dass der Cybertruck für die Verbraucher derzeit außer Sichtweite und aus dem Gedächtnis ist, da das Bewusstsein aufgrund langer Produktionsverzögerungen erheblich zurückgegangen ist", zitiert Forbes aus einer Mail Drurys. "Dieses Fahrzeug gehört technisch gesehen zu einer ganz anderen Klasse als alle anderen Angebote von Rivian. Es ist weitaus vernünftiger anzunehmen, dass der Cybertruck nach seiner Markteinführung das Cross-Shopping-Fahrzeug Nummer eins bei Edmunds sein wird."
Damon Bell, leitender Forschungsredakteur bei Cars.com, stimmt Drury zu: "Es könnte mehr Überschneidungen geben, als RJ Scaringe andeutet", zitiert ihn Forbes. "Beide Fahrzeuge werden in einer Weise als innovativ wahrgenommen, wie dies bei Lkws etablierter Konkurrenten nicht der Fall ist."
Cybertruck deutlich günstiger als Rivians Fahrzeuge
Auch die Preise dürften eine entscheidende Rolle spielen. Während ein R1T Pickup zwischen 73.000 und deutlich über 90.000 US-Dollar kostet, bezahlen Rivian-Kunden für einen R1S SUV nochmal einige tausend Dollar mehr. Der Tesla Cybertruck dürfte für deutlich weniger Geld zu haben sein. Wie der Musk-Konzern 2019 angekündigt hatte, dürfte das günstigste Modell bei 39.900 US-Dollar einsteigen, das teuerste ab 69.900 US-Dollar erhältlich sein. Selbst, wenn die Preise in der Zwischenzeit erhöht wurden, dürfte der Cybertruck noch merklich günstiger sein als ein Rivian-Fahrzeug.
Hinsichtlich der Preisgestaltung merkte Drury gegenüber Forbes auch an, dass sich der Markt verändert habe. "Wenn man an der Obergrenze dessen bleibt, was die meisten Verbraucher bezahlen können, begrenzt sich das Potenzial, diese Einheiten in großen Stückzahlen auf die Straße zu bringen."
Wer sich letztendlich durchsetzen wird, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch: Tesla erfreut sich nach wie vor großer Beliebtheit und hat eine treue Anhängerschaft. Doch auch die Rivian-Fahrzeuge konnten bisher klar überzeugen.
Redaktion finanzen.at
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