Chartbild trübt sich ein |
17.04.2024 16:42:00
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Warum Anleger der TUI-Aktie den Rücken kehren
• Charttechnisches Bild seit Irans Angriff auf Israel eingetrübt
• Fundamentale Aussichten des Reisekonzerns hingegen positiv
Dank guter fundamentaler Aussichten schaltete die TUI-Aktie, die kürzlich an die Deutsche Börse in Frankfurt zurückkehrte, gegen Mitte März in den Rally-Modus. Der Bull-Run ist mittlerweile aber zusammengebrochen. Vielmehr zeigen sich starke Kursrückgänge.
TUI-Aktie nach Irans Angriff auf Israel auf den Verkaufszetteln
Am Dienstag verloren die Papiere des größten deutschen Reisekonzerns via XETRA letztlich 7,06 Prozent auf 6,69 Euro. Die vielbeachtete 7-Euro-Marke ist damit deutlich gerissen. Schon am Montag war es deutlich bergab gegangen. Am Mittwoch kommt es via XETRA zu weiteren Verlusten und die Aktie fällt zeitweise um 1,05 Prozent auf 6,62 Euro. Das Kursniveau bleibt also niedrig.
Der Hauptgrund für den Abverkauf der TUI-Aktie ist die zunehmende Furcht vor einer Eskalation der Lage im Nahen Osten, nachdem der Iran in der Nacht zum Sonntag Israel erstmals direkt mit Hunderten von Raketen und Drohnen angriff. Zwar waren die unmittelbaren Folgen dank des israelischen Raketenabwehrsystems überschaubar, doch Israel kündigte eine Reaktion an. Das belastet den Tourismus-Sektor, der besonders unter geopolitischen Risiken leidet. So mussten unter anderem auch die Aktien der Lufthansa starke Einbußen hinnehmen.
Charttechnisches Bild trübt sich ein
Das charttechnische Bild der TUI-Aktie hat sich nach dem Kursrutsch eingetrübt. Nicht nur die 7-Euro-Marke ist gebrochen, auch der Gleitende 50-Tage-Durchschnitt (GD 50, aktuell bei 6,85 Euro) riss am gestrigen Handelstag. Nun könnte ein Test des GD200 (momentan bei 6,25 Euro) anstehen.
Fundamentale Aussichten von TUI eigentlich gut
Deutlich besser sehen hingegen die fundamentalen Aussichten des Reisekonzerns aus. Einer fvw-Umfrage zufolge erwarten die Reiseveranstalter für die kommende Urlaubshochsaison mit einem Comeback der Gäste auf dem Vor-Corona-Niveau. Dass, was Alltours, Bentour und Schauinsland-Reisen bereits gelungen ist, dürfte 2023/24 auch Branchenprimus TUI gelingen: Ein Übertreffen der 2019er-Zahlen. Damals buchten 20 Millionen Reisende Angebote von TUI. Umsatztechnisch verzeichnete TUI hingegen bereits im Geschäftsjahr 2023 einen neuen Rekordwert mit 19 Millionen zahlenden Urlaubern.
TUI-Aktie in den letzten Monaten im Rally-Modus
Die guten fundamentalen Perspektiven trieben zuletzt den Optimismus der Anleger an. Die Hoffnungen, dass das seit Jahren kriselnde Reiseunternehmen das Ruder rumreißen kann und endlich die zahlreichen Krisen hinter sich lassen kann, sorgten für Kauflaune. Auf Sechs-Monats-Sicht liegt die TUI-Aktie trotz des jüngsten Rücksetzers noch 30,3 Prozent im Plus. Mit einem an Intensität weiter zunehmenden Nahostkonflikt und einer damit einhergehenden Verschärfung der geopolitischen Risiken könnte sich das Sentiment um die TUI-Aktie jedoch verdunkeln.
Redaktion finanzen.at
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