Positiver Ausblick |
30.08.2021 17:55:00
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Warimpex-Aktie im Plus: Warimpex im Halbjahr dank Wertaufholungen zurück in Gewinnzone
Das zweite Quartal sei gut gelaufen mit 3,4 Mio. Euro EBITDA und 2,3 Mio. Euro Periodengewinn, so Jurkowitsch. Im Halbjahr steigerte man das EBITDA von 0,4 Mio. auf 5,0 Mio. Euro und den Nettogewinn auf 1,7 Mio. Euro, nach 21,7 Mio. Minus im Vorjahr. Immobilien habe man heuer bewusst nicht verkauft, weil der Markt durch Corona etwas disruptiv sei und man das Immo-Vermögen durch die Entwicklung der Objekte steigern wolle. Der Bruttovermögenswert der Warimpex wuchs seit Ende 2020 um vier Prozent auf 314,2 Mio. Euro, entsprechend der NNNAV (Triple Net Asset Value) im gleichen Ausmaß von 2,46 auf 2,56 Euro je Aktie, gab das Unternehmen am Montag bekannt.
Der Vermietungsgrad über alle Büros liege bei 93 Prozent, sagte Jurkowitsch, doch sehe man, dass die Entscheidungen für Büro-Anmietungen wegen der Corona-Verunsicherung langsamer erfolgen. Mehr Nachfrage gebe es aber nach kurzfristigen Vermietungen, auch mit kürzeren Kündigungsfristen. Man habe dafür ein eigenes Profit-Center geschaffen, das sich auch mit dem Thema Co-Working befasse. Interessenten seien überwiegend IT- oder Start-up-Unternehmen. Man wolle hier ein eigenes Produkt schnüren, um 15 bis 20 Prozent der Fläche auf Kurzfrist-Mieten ausrichten zu können. Dort sei die Miete grundsätzlich höher, weil auch andere Dienstleistungen damit verbunden seien und man Risiken abpuffern müsse.
In Summe verfügt Warimpex über acht Büro- und Gewerbeimmobilien mit (anteilsbereinigt) 92.800 m2 vermietbarer Bürofläche. In Polen erhielt man Baugenehmigungen für die Büroentwicklung Mogilska Phase III in Krakau und für jene in Bialystok, der Bau startet bei entsprechendem Mieterinteresse. Ebenfalls in Krakau ist ein Bürogebäude neben dem Hotel Chopin mit 21.000 m2 in Planung. In der Airportcity St. Peterburg wird an der Fertigstellung des Avior Tower 1 mit rund 16.000 m2 vermietbarer Bürofläche gearbeitet, die Eröffnung ist für das 2. Quartal 2022 geplant.
Im Hotel-Bereich mit anteilsmäßig 802 Zimmern entwickelte sich die Auslastung zuletzt unterschiedlich. In Polen, beim Intercont in Warschau, habe man einen relativ guten August gehabt, der schon fast wieder an Vor-Corona-Zeiten herangekommen sei. In St. Petersburg, beim Grand Plaza in der Airportcity, sei der Juni ziemlich gut und sogar höher als vor Corona gewesen, dafür aber der Juli schwach. In Wien, wo man ein Zehntel am Kempinski hält, habe das Sommergeschäft im Juni und Juli angezogen, die Auslastung sei besser als im Frühjahr und auch besser als im Frühjahr für den Sommer erwartet, so Jurkowitsch. Das individuelle Geschäft sei sehr schnell zurückgekommen, größte Nachzügler seien Seminare, Kongresse und Konferenzen. Die Delta-Variante des Coronavirus werde sicher zu einem Hinausschieben der Rückkehr zu vor Corona führen, andererseits seien gerade Vielreisende eher durchgeimpft.
Heute Montag wird in Darmstadt in Deutschland ein von Warimpex 2019 erworbenes, frisch renoviertes Hotel als "greet Hotel Darmstadt" eröffnet. Die Corona-Schließung hat man zur Revitalisierung und Anpassung an die Accor-Marke "greet" genutzt. Mit 330 Hotel- und Longstay-Zimmern sowie über 4.500 m2 Konferenz-, Event- und Ausstellungsfläche sowie 800 m2 auch kurzfristig mietbaren Büros ist das Haus eines der größten Tagungs- und Veranstaltungszentren im Rhein-Main-Gebiet. Nebenan soll ein Bürohaus mit 13.800 m2 vermietbarer Fläche entstehen, die Planungen für Bebauung und Genehmigung sind weit fortgeschritten.
Für das zweite Halbjahr rechnet der Warimpex-Chef nach der Beendigung vieler Corona-Maßnahmen mit einem Aufwärtstrend im Hotelbereich und einer weiter stabilen Entwicklung im Büro-Segment. Gründe für die knapp 2 Mio. Euro Nettogewinn bis Juni (nach fast 22 Mio. Verlust im Vorjahresvergleich) waren neben dem um 7,4 Mio. Euro höheren Immo-Bewertungsergebnis von positiven 2,0 Mio. Euro auch Kostensenkungen sowie ein besseres Finanzergebnis, das von -10,6 Mio. auf -3,6 Mio. Euro zulegte.
Im operativen Geschäft wuchs das Bruttoergebnis vom Umsatz binnen Jahresfrist um 17 Prozent von 7,1 Mio. auf 8,4 Mio. Euro - obwohl die Büroimmo-Umsätze wegen des schwachen Rubel um 9 Prozent von 10,6 Mio. Euro auf 9,7 Mio. Euro nachgaben und die Hotel-Umsatzerlöse wegen der Coronapandemie um 9 Prozent von 2,4 Mio. auf 2,2 Mio. Euro zurückgingen. Weil neben dem Anstieg des Bruttoergebnisses vom Umsatz der direkte Aufwand um ein Drittel auf 4,4 Mio. Euro sank, verbesserte sich das operative EBITDA von 345.000 Euro auf 5,0 Mio. Euro.
Nach Abschreibungen und Wertänderungen, die sich diesmal mit 932.000 Euro positiv niederschlugen (nach -9,6 Mio. Euro ein Jahr davor), drehte das EBIT von -9,2 Mio. auf 5,9 Mio. Euro klar ins Plus. Zurückzuführen sei dieser Anstieg neben dem höheren betrieblichen Ergebnis auf ein positives Immo-Bewertungsergebnis von 2,0 Mio. Euro, nach 5,4 Mio. Immo-Bewertungsverlust voriges Jahr. Diese Bewertungen seien vor allem vom Zinswert abhängig, mit dem die Mieten abgezinst würden, und da habe sich noch nichts verschlechtert: "Die Zinsen sind ja noch nicht gestiegen", so Jurkowitsch.
Beim nun deutlich besseren Finanzergebnis sind auch Währungsgewinne von 0,7 Mio. Euro enthalten (nach -4,7 Mio. ein Jahr davor) sowie Verluste aus Joint Ventures in Zusammenhang mit negativen Hotelergebnissen von -0,9 (-2,5) Mio. Euro.
Die Warimpex-Aktie notierte in Wien schlussendlich 0,39 Prozent höher bei 1,30 Euro.
sp/tsk
APA
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