Wall Street Schluss: Weitere Aufschläge, zweistellige Gewinne bei IMAX, Red Hat und Talbots

New York (aktiencheck.de AG) - Die US-Indizes konnten am Donnerstag an die Erholung der Vortage anknüpfen und verzeichneten weitere Gewinne. Während die anstehenden Konjunkturdaten gemischt ausfielen, sorgten einige gute Quartalszahlen für freundliche Stimmung. Der Dow Jones ging schließlich mit einem Plus von 0,70 Prozent bei 12.170,56 Punkten aus dem Handel. Der S&P 500 verbesserte sich um 0,93 Prozent auf 1.309,66 Zähler. Der NASDAQ Composite legte sogar um 1,41 Prozent auf 2.736,42 Punkte zu.

Besser als erwartet hat sich die Arbeitsmarktsituation in den USA in der Woche zum 19. März 2011 entwickelt. Nach Angaben des US-Arbeitsministeriums verringerte sich die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe um 5.000 auf 382.000, während Volkswirte im Vorfeld eine Zahl von 384.000 prognostiziert hatten. Für die Vorwoche wurde der zunächst ermittelte Wert von 385.000 auf 387.000 nach oben korrigiert.

Indes hat sich der Auftragseingang langlebiger Güter im Februar 2011 nach Angaben des US-Handelsministeriums verringert und die Erwartungen verfehlt. Bei den Gütern mit einer Nutzungsdauer von über drei Jahren lag die Zahl der Bestellungen um 0,9 Prozent unter dem Vormonatsniveau, während Volkswirte eine Zunahme um 1,1 Prozent prognostiziert hatten. Für Januar war ein Plus von revidiert 3,6 (vorläufig: +3,2) Prozent ermittelt worden.

Einige Quartalsberichte, die bereits gestern nach Börsenschluss vorgelegt wurden, sorgen heute für deutliche Kursausschläge. So meldete Micron Technology Zahlen für das zweite Geschäftsquartal 2010/11. Dabei fiel der Gewinn des Speicherchip-Herstellers aufgrund gesunkener DRAM-Preise drastisch, wobei die Analystenerwartungen dennoch übertroffen wurden. So belief sich der Nettogewinn auf 72 Mio. US-Dollar bzw. 7 Cents je Aktie, nach zuvor 365 Mio. US-Dollar. Der Umsatz erhöhte sich von 1,96 Mrd. US-Dollar auf 2,26 Mrd. US-Dollar. Analysten hatten im Vorfeld ein EPS von 3 Cents und einen Umsatz von 2,06 Mrd. US-Dollar erwartet. Der Titel legte um 8,4 Prozent zu.

Indes konnte auch Red Hat im vierten Geschäftsquartal 2010/11 die Umsatz- und Gewinnerwartungen schlagen. Demnach erzielte der Linux-Anbieter einen Umsatz in Höhe von 244,2 Mio. US-Dollar, nach 195,9 Mio. US-Dollar im Vorjahreszeitraum. Der Nettogewinn belief sich auf 33,5 Mio. US-Dollar bzw. 17 Cents je Aktie, nach zuvor 23,4 Mio. US-Dollar. Auf bereinigter Basis belief sich der Gewinn auf 26 Cents je Aktie. Analysten hatten im Vorfeld der Zahlen einen Umsatz von 236,0 Mio. US-Dollar sowie ein EPS von 22 Cents erwartet. Für das laufende erste Geschäftsquartal 2011/12 prognostizieren sie Erlöse von 244,6 Mio. US-Dollar und ein Ergebnis von 21 Cents je Aktie. Das Papier schoss um 18,2 Prozent nach oben.

Um 12,4 Prozent verbesserte sich die Aktie von IMAX Corp. . Der kanadische Entertainment-Konzern plant die Eröffnung von 75 neuen Kinos in China. Unter dem neuen Segment IMAX China sollen innerhalb der nächsten drei Jahre 75 neue IMAX-Kinos im Reich der Mitte installiert werden, allein 25 noch in diesem Jahr. Insgesamt soll die Zahl der IMAX-Kinos in China in den kommenden Jahren auf 177 anwachsen. Dabei arbeitet der Konzern mit Wanda Cinema Line, dem größten chinesischen Kino-Betreiber, zusammen. Diese Partnerschaft stellt die bislang größte internationale Kooperation des Unternehmens dar. Finanzielle Details der Kooperation wurden nicht bekanntgegeben.

Dagegen rutschten Papiere von Scholastic Corp. um 11,2 Prozent ab. Der amerikanische Schul- und Kinderbuchverlag hat im dritten Quartal bei rückläufigen Umsätzen seinen Verlust ausgeweitet und gleichzeitig seine Prognose für das Gesamtjahr gekürzt. So ging der Umsatz um 1,3 Prozent auf 393,7 Mio. US-Dollar zurück. Der Nettoverlust stieg auf 25,1 Mio. US-Dollar bzw. 81 Cents je Aktie, nach einem Nettoverlust von 5,6 Mio. US-Dollar bzw. 15 Cents je Aktie im Vorjahr. Analysten hatten im Vorfeld nur einen Verlust von 22 Cents je Aktie bei Umsätzen in Höhe von 402,8 Mio. US-Dollar prognostiziert. Zudem kürzte der Konzern seine Prognose für das laufende Fiskaljahr und erwartet nur noch ein EPS aus dem fortgeführten Geschäft im Bereich von 1,25 bis 1,40 US-Dollar bei Erlösen von 1,9 Mrd. US-Dollar.

Anteilsscheine von Best Buy verloren 5,4 Prozent. Der Elektronikhändler verlautbarte, dass sein Gewinn im vierten Quartal gesunken ist, was vor allem auf Restrukturierungskosten und eine schwache Nachfrage nach Fernsehgeräten zurückzuführen war. Die Erwartungen wurden allerdings auf bereinigter Basis geschlagen. Der Nettogewinn belief sich auf 651 Mio. US-Dollar bzw. 1,62 US-Dollar pro Aktie, nach zuvor 779 Mio. US-Dollar. Vor Einmaleffekten lag der jüngste Gewinn bei 1,98 US-Dollar. Der Umsatz verringerte sich um 2 Prozent auf 16,26 Mrd. US-Dollar. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 1,85 US-Dollar pro Aktie und einem Umsatz von 16,30 Mrd. US-Dollar ausgegangen.

Papiere von Talbots (The Talbots) sprangen um 22,7 Prozent nach oben. Die Einzelhandelskette mit Fokus auf Frauenbekleidung musste im vierten Geschäftsquartal (per 29. Januar) infolge sinkender Umsätze zwar ein negatives Ergebnis ausweisen, konnte aber die Analystenerwartungen schlagen. Daneben meldete GameStop (Gamestop a), dass ihr Gewinn im vierten Quartal angesichts eines soliden Umsatzwachstums leicht gestiegen ist. Die Erwartungen wurden damit erfüllt. Die Aktie des Videospiele-Händlers rückt um rückte um 3,0 Prozent vor.

Im Blick standen heute auch die Aktien von ConAgra Foods . Der Lebensmittelhersteller musste im dritten Quartal einen Gewinnrückgang ausweisen. Zurückzuführen war dies auf gestiegene Rohstoffkosten. Die Erwartungen wurden jedoch übertroffen. Die Jahresplanung wurde indes bestätigt. Der Nettogewinn lag demnach bei 214,8 Mio. US-Dollar bzw. 50 Cents pro Aktie, nach zuvor 229,6 Mio. US-Dollar. Der um Einmaleffekte bereinigte Gewinn aus dem laufenden Geschäft lag ebenfalls bei 50 Cents (Vorjahr: 43 Cents) pro Aktie. Der Umsatz erhöhte sich um 4,1 Prozent auf 3,15 Mrd. US-Dollar. Analysten waren im Vorfeld von einem Gewinn von 47 Cents pro Aktie und einem Umsatz von 3,13 Mrd. US-Dollar ausgegangen. Der Titel gewann 2,1 Prozent an Wert. (24.03.2011/ac/n/m)