Wall Street auf Rekordjagd dank teurem Öl und billigem Geld

Die positive Stimmung an der Wall Street hat zu Wochenbeginn unvermindert angehalten. Dow Jones, S&P 500 und die Nasdaq warteten mit frischen Allzeithochs auf. In sechs der vergangenen sieben Wochen hat der marktbreite S&P-500 zugelegt. Der deutsche Leitindex DAX hatte wenige Stunden zuvor bereits gezeigt, wie es geht: Bei 10.802,32 Punkten hatte ddas Frankfurter Börsenbarometer im frühen Montagshandel ein neues Jahreshoch erklommen. Der heimische ATX konnte da leider nicht mitziehen, in Wien fand am Montag feiertagsbedingt kein Börsenhandel statt.

Nach der jüngsten Stärke zeigten sich Händler wenig überrascht über die neuen Bestmarken an den US-Börsen. Als gutes Zeichen werteten sie überdies, dass der aktuelle Höhenlauf nicht von Euphorie begleitet sei. Unterstützung kam einmal mehr vom Ölmarkt, wo die Preise erneut kräftig zulegten.

Spätestens seit den schwachen Einzelhandelsdaten am vergangenen Freitag ist die Zinsdebatte in den USA wieder voll entbrannt. Am Montag brachte Fed-Präsident John Williams aus San Francisco eine in jüngster Zeit stärker diskutierte Variante wieder ins Spiel: Die US-Notenbank soll demzufolge ihr Inflationsziel über die aktuellen zwei Prozent anheben. Dies würde der Notenbank Spielraum in der Niedrigzins-Phase verschaffen. "Die Abhängigkeit von den Stimuli der Zentralbank ist weder gesund noch positiv, aber sie hält die Party am Laufen", sagte Marktstratege Alastair Winter von Daniel Stewart. Bei der Entwicklung der Unternehmensergebnisse dürfte zwar das Schlimmste überstanden sein, aber das Wachstum dürfte nicht viel Unterstützung für die Rally liefern.

Von Markus Gentner/Redaktion finanzen.at mit Material von Dow Jones Newswires