09.12.2014 12:28:31

Waffenruhe im Osten der Ukraine hält vorerst

   KIEW (AFP)--Die für den Dienstag vereinbarte Waffenruhe im Osten der Ukraine ist zunächst eingehalten worden. Bisher sei kein Schuss gefallen, kein Soldat sei getötet worden, sagte der ukrainische Staatschef Petro Poroschenko am Dienstag bei einem Besuch in Singapur. Augenzeugen und AFP-Reporter vor Ort bestätigten, dass die Waffenruhe entlang der Frontlinie zunächst respektiert wurde.

   In der Nacht war in der Rebellenhochburg Donezk noch heftig gekämpft worden. Kiew und der Westen werfen Russland vor, die Rebellen mit Waffen und Soldaten zu unterstützen, was Moskau zurückweist. Auf die Waffenruhe hatten sich die ukrainische Regierung und die Führung der Separatisten in der vergangenen Woche verständigt. Allerdings ist es nicht die erste Vereinbarung dieser Art. Eigentlich sollten im Osten des Landes bereits seit Anfang September die Waffen schweigen, was jedoch scheiterte.

   Für die geplanten Friedensverhandlungen zwischen der ukrainischen Staatsführung und den prorussischen Separatisten des Landes gibt es weiterhin keinen festen Termin. Der erhoffte Beginn am Dienstag in der weißrussischen Hauptstadt Minsk könne nicht realisiert werden, teilte das Außenministerium in Kiew mit. "Heute wird nichts passieren, die Konsultationen werden fortgesetzt", sagte ein Sprecher der Nachrichtenagentur AFP. Seit dem Frühjahr wird im Osten des Landes gekämpft, tausende Menschen wurden bei den Gefechten getötet.

   Der ukrainische Gasnetzbetreiber Ukrtransgaz teilte derweil mit, dass erstmals seit Juni wieder Gas aus Russland geliefert werde. Die Belieferung sei somit zwei Tage früher wieder aufgenommen worden als erwartet. Der ukrainische Energieversorger Naftogaz hatte dem russischen Energiekonzern Gazprom vor wenigen Tagen mehr als 300 Millionen Euro überwiesen.

   Russland hatte der Ukraine im Juni den Gashahn zugedreht, weil Kiew eine drastische Preiserhöhung durch Gazprom nicht akzeptierte und Schulden anhäufte. Erst nach monatelangen Verhandlungen unter EU-Vermittlung kam es zu einem vorläufigen Kompromiss, der weitere Lieferungen aber nur gegen Vorkasse vorsieht.

   DJG/apo

   (END) Dow Jones Newswires

   December 09, 2014 06:08 ET (11:08 GMT)- - 06 08 AM EST 12-09-14

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