Beschwerde |
12.12.2023 16:31:00
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VW-Aktie unentschlossen: Volkswagen soll in US-Werk gewerkschaftsfeindliche Aktivitäten betrieben haben - MSCI entfernt ESG-Warnung bei VW
Wie der UAW-Vorsitzende Shawn Fain am Montagabend mitteilte, hat die Gewerkschaft beim US-National Labor Relations Board Beschwerde gegen den deutschen Automobilhersteller eingereicht. Darin wirft die UAW Volkswagen vor, dass Manager im Werk in Chattanooga im US-Bundesstaat Tennessee Gespräche über eine gewerkschaftliche Organisierung durch Schikanen und Drohungen unterdrückt haben sollen. Außerdem habe Sicherheitspersonal Gewerkschaftsmaterial beschlagnahmt.
Eine VW-Unternehmenssprecherin wollte den Bericht Dow Jones Newswires gegenüber nicht kommentieren, sagte aber, sie habe eine Stellungnahme bei den US-Kollegen angefragt.
Die UAW gab an, dass sie auch gegen Honda und Hyundai Beschwerden wegen gewerkschaftsfeindlicher Aktivitäten in US-Werken eingereicht hat. Honda reagierte nicht auf die Bitte um Stellungnahme gegenüber Dow Jones Newswires, Hyundai in Seoul wollte keine Stellung nehmen und verwies auf die US-Kollegen. Hyundais Pressesprecher in den USA hat bisher nicht auf eine Bitte um Stellungnahme reagiert.
Die US-Gewerkschaft UAW hat nach einem Streik, bei dem Lohnerhöhungen und neue Leistungen für die Beschäftigten von Stellantis, Ford und General Motors durchgesetzt wurden, neue Mitglieder unter den Mitarbeitern in der US-Automobilbranche rekrutiert. Die Gewerkschaft teilte mit, dass sich ihr mehr als 1.000 Volkswagen-Beschäftigte im Werk Tennessee in weniger als einer Woche angeschlossen haben. Mehrere hundert weitere Beschäftigte dort seien dabei, UAW-Mitglieder zu werden.
Reaktion auf Prüfurteil: MSCI entfernt ESG-Warnung bei Volkswagen
Der US-Finanzdienstleister MSCI hat den Volkswagen-Konzern von einem Warnhinweis wegen eines in der Kritik stehenden Standorts in China befreit. MSCI zog die "rote Flagge" am Montag zurück, wie aus Firmendokumenten hervorgeht, die der Nachrichtenagentur Bloomberg am Dienstag vorlagen. Der Finanzdienstleister hatte VW mit dem Warnhinweis belegt, weil der Konzern im Verdacht stand, dass in einem mit einem Joint-Venture-Partner betriebenen Werk in der chinesischen Provinz Xinjiang Zwangsarbeiter beschäftigt werden. Unabhängige Gutachter konnten jedoch keine solchen Hinweise finden, wie vergangene Woche bei der Vorlage des Untersuchungsberichts mitgeteilt wurde.
"ESG" (Environment, Social, Governance) umschreibt Faktoren wie Umweltverträglichkeit, soziale Bedingungen und Unternehmensführung. VW hatte mit Verweis auf das Werk in China bei MSCI nicht die Bedingungen für das Nachhaltigkeitssiegel "ESG" erfüllt. Auf diese Faktoren ausgerichtete Finanzprodukte wie ESG-Fonds enthielten daher bislang häufig keine VW-Aktien. VW-Konzernchef Oliver Blume hatte im Juni nach öffentlichem Druck angekündigt, das Werk einer unabhängigen Überprüfung zu unterziehen.
Der 2013 eröffnete Standort Urumqi steht wegen möglicher Menschenrechtsverletzungen in der von Uiguren bewohnten Provinz in der Kritik. Der Standort hat nach VW-Angaben nur noch rund 197 Mitarbeiter, die dort ausschließlich Fahrzeuge für die Auslieferung vorbereiten. Die Autoproduktion wurde dort inzwischen eingestellt, die Mitarbeiterzahl von einst 650 auf unter 200 reduziert.
Die VW-Aktie notiert im XETRA-Handel zeitweise 0,07 Prozent tiefer bei 115,58 Euro.
NEW YORK (Dow Jones) / NEW YORK/WOLFSBURG (dpa-AFX)
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