Zurückhaltender Markt |
04.06.2019 18:00:00
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VW-Aktie kräftig im Plus: US-Absatz erneut kräftig gesteigert - Daimler und AUDI weniger erfolgreich
VW setzt seine Aufholjagd in den USA, wo die Verkäufe nach dem Abgasskandal zeitweise eingebrochen waren, mit beschleunigtem Tempo fort. Auf Jahressicht ergibt sich ein Absatzplus von 6,2 Prozent. VWs Tochter AUDI hingegen verkaufte im Mai 2,2 Prozent weniger Autos als im Vorjahreszeitraum. Der ebenfalls zum Konzern gehörende Sportwagenbauer Porsche meldete ein Mini-Plus von 0,1 Prozent.
Daimler erlitt zwar ein weiteres Absatzminus, konnte die Talfahrt auf dem US-Automarkt aber deutlich verlangsamen. Die Verkäufe sanken um 0,5 Prozent auf 30 048 Fahrzeuge. Im Vormonat hatte der Rückgang noch fast 15 Prozent betragen. Der deutsche Oberklasse-Rivale BMW schaffte mit seiner Kernmarke im Mai einen 1,7-prozentigen Zuwachs auf 27 109 Neuwagen. Der Absatz der Tochter Mini brach um ein Drittel ein.
Insgesamt kühlt sich die Autokonjunktur in den USA schon länger ab. Einer vorläufigen Schätzung des Fachblatts "Automotive News" zufolge gab es im Mai branchenweit den fünften Rückgang in Folge. Mit minus 0,1 Prozent fiel dieser jedoch wesentlich geringer aus als von Analysten erwartet. Großen Herstellern wie Fiat Chrysler und Toyota gelangen deutliche Zuwächse. Die US-Branchenführer General Motors und Ford legen ihre Zahlen nur noch im Quartalstakt vor.
Verschärfter Sparkurs bei VW: Einigung mit Betriebsrat in Sicht
Im Volkswagen-Zwist um die künftige Ausrichtung der Kernmarke VW Pkw mit dem Abbau von bis zu 7000 Stellen scheint eine Lösung gefunden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur gibt es zwischen Unternehmen und Betriebsrat eine Einigung auf wesentliche Eckpunkte. Details zur Digitalisierung der Flotte will VW auf einer Pressekonferenz am Mittwoch (9.00 Uhr) in Wolfsburg vorstellen. Mitte März hatte VW einen weiteren Sparkurs für die Kernmarke angekündigt und dafür Empörung von der Arbeitnehmervertretung geerntet.
Betriebsratschef Bernd Osterloh kritisierte die genannten Zahlen, weil ihm keine Herleitung bekannt sei. "Der Vorstand ist bisher nicht in der Lage, eine Erklärung zu diesen Zahlen zu liefern", hatte Osterloh damals moniert. Auch Niedersachsen Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) reagierte mit Unverständnis. Dass über einen weiteren Arbeitsplatzabbau bei Volkswagen öffentlich diskutiert worden sei, bevor es auch nur substanzielle und intern abgestimmte Planungen gebe, halte er für einen Fehler.
Nachdem Personalvorstand Gunnar Kilian im April von einer Annäherung sprach, gibt es nun wohl einen Durchbruch. Allein bei den nächsten drei Geburtenjahrgängen, die für die Altersteilzeit in Frage kommen, sieht das Unternehmen das Potenzial wegfallender Stellen insgesamt sogar bei rund 11 000. Betriebsbedingte Kündigungen sind dabei nicht geplant. Als Bedingung für den digitalen Umbau des Unternehmens hatte Osterloh für die Kernmarke VW Pkw eine Beschäftigungssicherung bis Ende 2028 an allen deutschen Standorten gefordert.
Die VW-Aktie legte im XETRA-Handel am Dienstag letzlich 3,28 Prozent zu auf 144,66 Euro. Die BMW-Aktie schloss mit einem Plus von 2,90 Prozent bei 63,43 Euro. Und auch die Daimler-Papiere konnten 4,13 Prozent gewinnen auf 48,58 Euro. Die AUDI-Anteilsscheine standen letztlich unverändert zum Vortag bei 798,00 Euro.
/hbr/DP/he
HERNDON (dpa-AFX)
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