24.02.2016 13:00:46
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Vonovia will stärker von Größenvorteilen profitieren
Von Matthias Goldschmidt
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Wohnimmobilienkonzern Vonovia will seine Größe stärker als bislang ausspielen. Vorstandschef Rolf Buch sieht bei der Modernisierung und Instandhaltung des Wohnungsbestands noch erhebliches Potenzial, wie er bei einer Veranstaltung des Internationalen Clubs Frankfurter Wirtschaftsjournalisten am Dienstagabend erläuterte.
"Wir bewegen uns in eine Größenordnung von 600 Millionen FFO", sagte Buch mit Blick auf die in der Immobilienbranche gängige Kennziffer für das operative Ergebnis. "Das Gleiche geben wir aus für Modernisierung und Instandhaltung." Diese Kosten zu reduzieren sei mit Hilfe der Größe, die Vonovia als unangefochtener Marktführer mit einem Wohnungsbestand von rund 370.000 deuschlandweit aufweist, möglich.
Getestet habe man bisher den gebündelten Einkauf von Fenstern, die jetzt nicht mehr über den Großhandel in Deutschland bezogen werden, sondern direkt beim Subhersteller des deutschen Herstellers in Rumänien. "Wir kaufen Fenster nun 40 Prozent billiger ein als zu der Zeit, als wir noch Deutsche Annington waren".
Keine Übernahme anderer börsennotierter Unternehmen "Wenn ich das schaffe, von 600 Millionen 40 Prozent einzusparen, ist das signifikant", sagte Buch. "Dieses Potenzial habe ich noch nicht einmal angefangen zu heben." Die heutige Vonovia ist aus dem Zusammenschluss von Deutsche Annington und Gagfah hervorgegangen.
Eine Chance, noch größer zu werden, konnte Buch zuletzt allerdings nicht nutzen. Die feindliche Übernahme von Deutsche Wohnen ist am Widerstand der Aktionäre gescheitert. Buch hatte es abgelehnt, beim Angebot im Volumen von rund 14 Milliarden Euro eine Schippe draufzulegen. "Es wäre ein Leichtes gewesen, diesen Deal nach Hause zu bringen, indem wir ein bisschen was draufgelegt hätten", sagte Buch am Dienstag. Das wäre nur eine Frage des Preises gewesen. "Aber wir hätten unsere Strategie verlassen, die wir unseren Aktionären beim IPO versprochen hatten."
Der Manager schloss erneut die Übernahme börsennotierten Immobilienunternehmen wie LEG und TAG Immobilien für die nächsten Jahre aus. Auch bei Deutsche Wohnen wolle er keinen neuen Versuch starten. Gleichwohl gebe es zwei Millionen Wohnungen in professioneller privater Hand, die nach und nach auf den Markt kämen. Dadurch werde man an der weiteren Konsolidierung des Marktes teilnehmen.
"Was wir hier betreiben, ist nichts anderes als ein Buchclub" Unterdessen sucht Vonovia nach weiteren Umsatzquellen jenseits der reinen Wohnungsmieten, mit denen wegen der starken Regulierung kaum eine Steigerung zu erzielen sei. Das Wohnimmobiliengeschäft habe wenig zu tun mit dem Gewerbe- oder Logistikimmobiliengeschäft, das großen Schwankungen unterworfen sei. "Wir betreiben ein Abo-Geschäft, ein Dauerschuldverhältnis mit einer durchschnittlichen Mitgliedshaltbarkeit von dreizehneinhalb Jahren", sagte Buch. "Eigentlich ist das, was wir hier betreiben, nichts anderes als ein Buchclub", so der frühere Bertelsmann-Manager.
Weiteres Umsatzpotenzial hat Buch im sogenannten Upselling entdeckt. "Was kann ich an meine Mieter noch verkaufen?" so der Manager. Als Beispiele nannte er das Fernsehsignal, Ablesedienstleistungen für Wärme und Strom und möglicherweise die Einrichtung eines Pflegedienstes in einer Seniorensiedlung.
Diese zusätzlichen Erlöse werden demnächst wegen der steigenden Bedeutung für das Unternehmen Eingang in die Konzernberichterstattung von Vonovia finden. Das Segment wird unter dem Namen "Extensions" laufen.
Prognose 2015 abermals bestätigt Mit Blick auf die in der kommenden Woche anstehenden Zahlen für 2015 bestätigte der Vorstandschef einmal mehr den Ausblick. Vonovia erwartet einen FFO von 590 bis 600 Millionen Euro. Für 2016 geht der Konzern von einer Ertragssteigerung aus, die 100 Millionen Euro über der Guidance für 2015 liegt.
Kontakt zum Autor: matthias.goldschmidt@wsj.com
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February 24, 2016 06:30 ET (11:30 GMT)
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