Schätzungen übertroffen 07.05.2019 17:50:00

Vonovia erhöht Gewinnprognose nach dem ersten Quartal - Aktie legt zu

Vonovia erhöht Gewinnprognose nach dem ersten Quartal - Aktie legt zu

In den ersten drei Monaten profitierte der Bochumer Wohnimmobilienkonzern von Effizienzsteigerungen nach zwei Zukäufen und Wertsteigerungen im Portfolio. Operativ übertraf das Unternehmen sowohl die eigenen Schätzungen als auch die der Analysten.

Es sei "zu erwarten, dass sich die positive Entwicklung im Geschäftsjahr 2019 weiter fortsetzt", teilte der DAX-Konzern mit. Deshalb peilt Vonovia im Gesamtjahr nun einen operativen Gewinn nach laufenden Zinsen und Steuern (FFO - oder Funds from Operations) von 1,17 bis 1,22 Milliarden Euro an. Zuvor sollten es 1,14 bis 1,19 Milliarden Euro sein. Beim operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) sollen nun auch 1,70 bis 1,75 Milliarden Euro anstatt 1,65 bis 1,70 Milliarden Euro herauskommen.

Von Januar bis März steigerte die Vonovia SE den FFO um 20 Prozent auf 303,6 Millionen Euro. Der FFO ist eine wichtige Kenngröße bei Immobilienunternehmen.

Das bereinigte EBITDA stieg um knapp ein Drittel auf 429,9 Millionen Euro, dies war substanziell besser als die erwarteten 390 Millionen im Factset-Konsens. Positiv machten sich hier die beiden Zukäufe Buwog in Österreich und Victoria Park in Schweden bemerkbar.

Nach Steuern blieben 201,4 Millionen übrig, 56 Prozent mehr als im Vorjahr. Hier hatten die Analysten mit 224 Millionen allerdings etwas mehr erwartet. Der Nettogewinn stieg um 59 Prozent auf 185,2 Millionen Euro.

Auf der Einnahmenseite steigerte Vonovia die Mieteinnahmen im Segment Bewirtschaftung um 20 Prozent auf 502,2 Millionen Euro. Damit legte Vonovia eine Punktlandung verglichen mit den Schätzungen im Factset-Konsens hin. Die Analysten hatten mit genau 502 Millionen Euro gerechnet.

Auf Gesamtjahressicht behielt Vonovia die Prognosen für Mieteinnahmen und Investitionen unverändert bei. Die Nettomieteinnahmen sollen weiter um 4,4 Prozent auf 2,02 bis 2,07 Milliarden steigen. Die Investitionen in Modernisierung, Neubau und Instandhaltung sollen weiterhin rund 2 Milliarden Euro betragen, davon zwischen 1,3 und 1,6 Milliarden in Modernisierung und Neubau.

Seit 2019 hat Vonovia "FFO" als Zielgröße, das das "FFO 1" der Vorjahre abgelöst hat. Damit soll das Development-Geschäft - also die Wohnungsprojektentwicklung - in die Prognose einfließen. Dieses Geschäft hat Vonovia 2018 mit der österreichischen Buwog erworben und betrachtet es als neues Standbein.

Starke Ergebnisse von Vonovia und die Aussicht auf höhere Gewinne als bislang erwartet haben Anleger am Dienstag für die gesamte Immobilienbranche begeistert. Mit einem Plus von fast fünf Prozent auf 46,99 Euro führten Vonovia die Gewinner im DAX an und zogen auch die Papiere der im MDAX und SDAX enthaltenen Branchentitel mit nach oben. Zum Handelsschluss gewannen sie 5,23 Prozent auf 47,10 Euro.

Daraufhin griffen Investoren bei den Aktien von Immobiliengesellschaften zu: Die Gewinne von Adler Real Estate, LEG Immobilien und Deutsche Wohnen reichten von 1,4 bis zu 3 Prozent - in einem leicht nachgebenden Marktumfeld. Europaweit lag der Immobiliensektor am Dienstag vorn, der Stoxx 600 Real Estate Index kletterte um 1,6 Prozent.

"Vonovia ist auf dem richtigen Weg", sagte Analyst Kai Klose von der Berenberg Bank. Das Unternehmen wirtschafte effizienter als erwartet. So liege der bereinigte operative Gewinn (Ebitda) im ersten Quartal um rund fünf Prozent über seiner Schätzung. Zum einen machten sich die jüngsten Zukäufe positiv bemerkbar, zum anderen trieben die Verkäufe von Eigentumswohnungen und anderer Aktivitäten die Gewinne an.

Börsianer wiesen ferner darauf hin, dass Anleger nach der neuerlichen Zuspitzung des US-chinesischen Handelskonflikts wieder verstärkt auf Titel und Sektoren mit stabilen Erträgen und Ausschüttungen setzen dürften. Auch davon könnten Immobilienwerte mit ihrem "defensiven" Status profitieren.

FRANKFURT (Dow Jones) / (dpa-AFX Broker)

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Bildquelle: Vonovia

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