Abstufung 22.03.2023 17:53:38

Vonovia-Aktie sinkt deutlich: Morgan Stanley senkt Vonovia-Bewertung auf 'Underweight'

Vonovia-Aktie sinkt deutlich: Morgan Stanley senkt Vonovia-Bewertung auf 'Underweight'

Die US-Investmentbank Morgan Stanley hat Vonovia SE (ex Deutsche Annington) von "Equal-weight" auf "Underweight" abgestuft und das Kursziel von 30 auf 19 Euro gesenkt. Bei den kontinentaleuropäischen Immobiliengesellschaften seien überwiegend die Renditen zu niedrig oder die Mieteinnahmen in Gefahr - oder gleich beides, schrieb Analyst Bart Gysens in einer am Mittwoch vorliegenden Sektorstudie. Oftmals seien die Portfolios mit zu viel Schulden finanziert. Bei Vonovia drohten ferner Maßnahmen zur Festigung der Bilanz, nachdem das Unternehmen die Dividende nicht gänzlich gestrichen habe.

So reagiert die Vonovia-Aktie

Um den Immobiliensektor machten die Anleger am Mittwoch vor der US-Zinsentscheidung weiter einen großen Bogen. Besonders stark war der Druck bei Vonovia: Via Handel verlor die Vonovia-Aktie bis Handelsschluss 4,61 Prozent auf 17,71 Euro.

Morgan-Stanley-Analyst Bart Gysens äußerte sich am Mittwoch generell vorsichtig zu kontinentaleuropäischen Werten wegen erzielbarer Renditen, gefährdeter Mieteinnahmen und häufig zu hoher Schulden. Damit steige die Gefahr, dass Kapitalerhöhungen notwendig würden.

Vonovia stufte Gysens am Mittwoch von "Equal-weight" auf "Underweight" ab und kappte das Kursziel deutlich von 30 auf 19 Euro. Während er goutiert, dass einige Unternehmen zuletzt einen Dividendenverzicht ankündigten, um die Bilanz zu stärken, sieht er hier bei Vonovia einen Kritikpunkt. Die Bochumer hatten die Dividende lediglich gekürzt. Gysens fürchtet daher, dass weitere Maßnahmen notwendig werden, um die Bilanz zu reparieren.

Am Mittwoch warten die Anleger nun gespannt darauf, welchen Kurs die US-Notenbank Fed einschlagen wird. Einige erhoffen sich, dass die jüngsten Turbulenzen im Bankensektor die Währungshüter zu einer gemäßigteren Geldpolitik verleiten - vielleicht sogar mit einem Stillhalten. Andererseits steht die Fed aber unter Druck, die hohe Inflation mit weiteren Zinserhöhungen einzufangen. Volkswirte rechnen daher überwiegend mit einer weiteren Straffung um 0,25 Prozentpunkte. Als unwahrscheinlich gilt mittlerweile eine kräftigere Anhebung, wie sie Fed-Chef Jerome Powell vor der Unruhe an den Märkten in Aussicht gestellt hatte.

Steigende Zinsen belasten den Immobiliensektor, da sie die Finanzierungsbedingungen für die Unternehmen und zudem am Immobilienmarkt generell verschlechtern. Zudem müssen die Immobilienunternehmen die während der Nullzinsphase aufgeblähten Bewertungen ihre Portfolios senken.

Der Sektor ist deshalb schon lange auf Talfahrt. Ende 2021 hat der Stoxx Europe 600 Real Estate noch bei 200 Punkten gelegen, im Vorjahrestief hatte er sich halbiert. Eine zeitweise Erholung bis Anfang Februar 2023 wurde zuletzt zunichtegemacht. In diesem Jahr ist der Sektor einer der größten Branchenverlierer, während der DAX 2023 aktuell neun Prozent im Plus notiert.

/bek/tih

Veröffentlichung der Original-Studie: 22.03.2023 / 05:00 / GMT

NEW YORK (dpa-AFX Broker)

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Bildquelle: Vonovia SE

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