Bauvorhaben gestoppt 17.05.2023 16:53:00

Vonovia-Aktie höher: Vonovia-Chef will deutsche Regierung bei hohen Baukosten in die Pflicht nehmen

Vonovia-Aktie höher: Vonovia-Chef will deutsche Regierung bei hohen Baukosten in die Pflicht nehmen

Angesichts der Steigerung der Baukosten in den vergangenen Jahren von 3.000 auf 5.000 Euro pro Quadratmeter sei die Entscheidung seines Unternehmens richtig, neue Bauvorhaben zu stoppen, sagte Buch im Deutschlandfunk.

Bei den aktuellen Baukosten ergebe sich eine Miete pro Quadratmeter von 18 bis 20 Euro, um allein die Finanzierungskosten zu decken. "Das funktioniert eben nicht, 18 bis 20 Euro ist zu viel. Das kann kein normaler Mensch als Miete leisten", sagte Buch. "Deshalb ist die Entscheidung leider richtig, nicht zu bauen, sondern zu warten, bis wir das Problem lösen."

Zuvor hatte das Statistische Bundesamt (Destatis) mitgeteilt, dass im März 29,6 Prozent weniger Baugenehmigungen für Wohnungen in Deutschland erteilt wurden als im Vorjahresmonat.

Etwa 40 Prozent der Kosten für Neubauten sind nach Schätzungen des Vonovia-Chefs vom Staat initiiert. "Wenn der Staat entsprechend Anforderungen zurücknehmen würde, auf Mehrwertsteuer zum Beispiel verzichten würde oder die Grunderwerbssteuer noch einmal sich anschauen würde, dann könnte man die Kosten senken", sagt Buch. Auf die Preise für Baumaterial oder Zinsen habe man dagegen keinen Einfluss.

Wichtiger sei aber auch, dass es zwischen den Ministerien eine bessere Koordination gebe, um den Bau von neuen Wohnungen anzuschieben.

Vonovia hatte Ende Januar angekündigt, alle für 2023 vorgesehenen Neubauprojekte vorerst zu stoppen. Nach Plänen der Bundesregierung sollen pro Jahr 400.000 Wohnungen entstehen. Allerdings hat Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) bereits eingeräumt, dass man dieses Ziel auch 2023 verfehlen werde.

Vonovia-CFO: Kapitalpuffer ausreichend, Kapitalerhöhung unnötig

Vonovia hat nach Darstellung von CFO Philip Grosse auch mit der zuletzt gestiegenen Verschuldung ausreichend finanziellen Puffer, um ohne eine Kapitalerhöhung zurechtzukommen. Ein umfassender Stresstest habe gezeigt, der Konzern verfüge "über genügend Spielraum, um eine Not-Kapitalerhöhung vermeiden zu können", sagte Grosse den Aktionären auf der Hauptversammlung.

Der Verschuldungsgrad LTV des Wohnungskonzerns belief sich nach den jüngsten Portfolioverkäufen zuletzt auf 45,4 Prozent.

Kritik daran äußerte auf dem Aktionärstreffen Arne Rautenberg, Senior Portfoliomanager bei der Fondsgesellschaft Union Investment, die 0,8 Prozent an Vonovia hält. Die Verschuldung "liegt damit über dem von Ihnen ausgegebenen Zielkorridor von 40 bis 45 Prozent und ist seit Ende 2022 sogar noch gestiegen", sagte Rautenberg und fragte nach der "Schmerzgrenze" des Managements mit Blick auf die Verschuldung. "Ab einem gewissen Niveau riskiert man ein Downgrade durch die Ratingagenturen, und das könnte eine Abwärtsspirale in Gang setzen."

Vonovia-Finanzchef Grosse sagte, grundsätzlich sei die angepeilte Spanne für den Verschuldungsgrad 40 bis 45 Prozent, es sei aber "grundsätzlich kein Problem", wenn er "temporär außerhalb" der Spanne liege. Kritisch würde es erst, wenn er sich den Schwellenwerten näherte, die als Covenants in den Anleihebedingungen definiert sind. "Das haben wir im Blick", sagte Grosse. Der Konzern verfüge über ausreichend Sicherheitspuffer, das habe der Stresstest gezeigt.

Auf XETRA gewinnt die Vonovia-Aktie am Mittwoch zeitweise 0,41 Prozent auf 18,41 Euro.

BERLIN (Dow Jones)

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Bildquelle: Vonovia SE

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