Indikator für Börsenkurse |
15.04.2023 22:23:00
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Volatilität im Blick: Wichtiger Index signalisiert Entspannung am US-Aktienmarkt
• Experte spricht von unnormalem Volatilitätsumfeld
• VIX sinkt - Aktienkurse könnten steigen
Sind die Anleger nervös, macht sich dies auch an den Aktienmärkten bemerkbar. Ablesen lässt sich diese Nervosität, was den US-Aktienmarkt betrifft, auch am Echtzeit-Volatilitätsindex VIX. Der von der Chicago Board Options Exchange (CBOE) ins Leben gerufene Index spiegelt die Markterwartungen hinsichtlich der Marktvolatilität wieder und zeigt mit Blick auf die kommenden 30 Tage die implizite Volatilität des marktbreiten US-Index an. Als Basis zur Berechnung werden Index-Optionen auf den S&P 500 herangezogen, und die Entwicklung des VIX gilt als Gradmesser für die voraussichtliche Entwicklung des zugrundeliegenden Index. Ein steigender VIX-Wert lässt Rückschlüsse auf einen voraussichtlich fallenden S&P 500 zu. Fällt der VIX unterdessen, dürfte sich der US-Index wahrscheinlicherweise stabil halten.
Gradmesser für die Angst während Bankenkrise hoch
Anfang März, als aus den Vereinigten Staaten erste Hiobsbotschaften aus dem Bankensektor kamen, schnellte der VIX in die Höhe und lag am 13.03.2023 bei über 26 Prozent. An diesem Tag wurde bekannt, dass die US-Aufsichtsbehörden Notfallmaßnahmen für die Silicon Valley Bank eingeleitet und das Institut unter staatliche Kontrolle gestellt haben, nachdem eine Notkapitalerhöhung gescheitert war.
In den Folgetagen blieb die Sorge der Anleger vor einer Ausbreitung der Bankenkrise hoch - ebenso, wie der VIX, der sich konstant über dem Wert von 20 Prozent hielt. Erst die Notübernahme der Schweizer Großbank Credit Suisse durch die UBS sorgte dann für eine Marktberuhigung und läutete einen Abwärtstrend beim Volatilitätsindex ein. Zeitgleich erholte sich auch der S&P 500 von seinen zwischenzeitlich teils deutlichen Verlusten und begab sich auf einen Erholungskurs.
Lässt die VIX-Entwicklung auf weiter starke Börsen hoffen?
Ende März durchbrach der VIX schließlich die 20-Prozent-Marke wieder nach unten, was darauf schließen lässt, dass Anleger wieder zunehmend optimistischer werden und wohl keine globale Ausweitung der Bankenkrise mehr fürchten. Anleger zeigen sich hier demnach vorsichtig optimistisch. Der Volatilitätsindex VIX stand zuletzt bei 17,07 Prozent (Schlusskurs vom 15.04.2023) - verhalten gute Aussichten für den US-Aktienmarkt also. Dennoch bleibt der Angstindex auf vergleichsweise hohem Niveau, wie Johan Grahn, Head ETF Market Stratege bei AllianzIM, gegenüber "MarketWatch" betonte: "Das ist kein normales Volatilitätsumfeld", so der Experte. "Wir haben in den letzten 12 Monaten 95 % der Handelstage über 20 verbracht, während wir in den 8 Jahren vor Beginn der pandemiebedingten Volatilität im Februar 2020 nur 15 % der Zeit über 20 lagen." In den letzten zwölf Monaten sei es sogar in durchschnittlich einem von fünf Tagen über den Wert von 30 Prozent gegangen. Dies sei jedoch nur in einem von 100 Tagen im Zeitraum der acht Jahre vor der Pandemie der Fall gewesen. "Jetzt leben wir in dieser Zeit, in der man das für normal hält, aber auf Basis der Geschichte ist es nicht normal", sagte Grahn.
Dennoch deutet zumindest die Abwärtsentwicklung des Volatilitätsindex VIX an, welche Richtung der breite US-Aktienmarkt in den kommenden Wochen einschlagen könnte.
Geldpolitik als entscheidender Faktor
Tatsächlich dürfte es aber die Geldpolitik der Notenbank sein, die schlussendlich bei der Aktienkursentwicklung der entscheidende Faktor ist. Angesichts der wohl überstandenen Bankenkrise war unter Marktteilnehmern auch die Hoffnung auf eine Verlangsamung des Zinserhöhungszyklus der US-Notenbank gestiegen, erste Stimmen hatten sogar eine Senkung des Leitzinses ins Gespräch gebracht. Dies hatte die Märkte zuletzt gestützt.
Redaktion finanzen.at
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