10.04.2014 13:35:00
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VIG sieht CEE-Erfolgsstory trotz Rumänien-Problemen intakt
Die CEE-Neugeschäftsmarge der VIG sei voriges Jahr von 5,8 auf 6,0 Prozent weiter gestiegen, das sei "ein internationaler Spitzenwert", so VIG-Vorstand Franz Fuchs. In Österreich/Deutschland sei dieser Wert laut jüngster Embedded-Value-Berechnung bei 2,0 Prozent gelegen, im Gesamtkonzern bei 4,1 Prozent. Der Embedded Value insgesamt legte 2013 um 11 Prozent auf 6,153 Mrd. Euro zu, laut Aktuar Fuchs vor allem getrieben durch Tschechien und die heimische "s Versicherung".
Weiterhin werde sich CEE langfristig als "der" Wachstumsmarkt darstellen, "und wir als klarer Marktführer werden am meisten davon profitieren", erwartet CEO Hagen. Die Versicherungsdichte in CEE entspreche jener der 1970er und 1980er Jahre in Österreich, es gebe viel Raum für Zuwächse. Selbst in der Krise seien die CEE-Kernländer "deutlich deutlich schneller" gewachsen als Österreich. "Auch die Makroökonomie gibt uns viel Hoffnung für CEE", so der Konzernchef. Mit dem jüngsten Zukauf heuer in Moldawien ist man jetzt in 25 Ländern vertreten und damit auch in allen CEE-Staaten.
Vor allem Tschechien warf voriges Jahr viel ab: Dort wurden 198 Mio. Euro Gewinn vor Steuern verdient, mehr als die Hälfte der Earnings des Gesamtkonzerns (355 Mio. Euro). Die Slowakei steuerte 55 Mio. Euro bei, Polen (dort wurde das Einmalerlagsgeschäft bewusst zurückgefahren) 50 Mio. Euro. Österreich warf (wegen der Italien-Probleme der donau) diesmal nur 233 Mio. Euro ab, in Rumänien waren es 99 Mio. Euro Minus.
An der Ukraine hält die VIG fest, bekräftigte Hagen, obwohl die Situation im Land "sicher keine besonders erfreuliche" sei. Doch man müsse sich "von den Propaganda-Aussagen beider Seiten etwas lösen". Die Krim selbst sei für die VIG "kein Thema" mit lediglich 1 Mio. Euro Prämie und keinerlei Vermögenswerten dort.
In ihren beiden Problem-Ländern Rumänien und Italien hat die VIG nun kräftig aufgeräumt und alle Belastungen mit Abschreibungen und Vorsorgen in die Vorjahresbilanz hineingepackt. Rumänien heuer ins Plus kommen, sagte Hagen. Im Gesamtjahr erfolgten für Rumänien 100 Mio. Euro an Wertberichtigungen: 75 Mio. Euro waren es schon im ersten Halbjahr gewesen, hinzu kamen 25 Mio. Euro Wertminderung des Markenrechts. Zusätzlich sorgte man laut Hagen mit über 50 Mio. Euro fürs Italien-Geschäft der Tochter donau vor.
Wegen Prämien-Fehlbuchungen in früheren Jahren musste die VIG die 2012er Zahlen nachträglich anpassen, wie am Donnerstag eingestanden wurde. Von der Dimension her ist es eher eine Kleinigkeit, peinlich aber allemal. Es habe sich nämlich mehrere Jahre lang "ein kleiner Fehler konsequent durchgezogen", räumte Hagen ein, auch dem damaligen Abschlussprüfer sei das nicht aufgefallen.
Laut IFRS-Regeln seien solche Buchungskorrekturen dem jeweils jüngsten Jahr zuzurechnen, deshalb sei die Anpassung rückwirkend für 2012 erfolgt - evident geworden sei der Fehler im 4. Quartal 2013. Deshalb sind es laut revidierten Zahlen nun insgesamt knapp 40 Mio. Euro Prämie weniger im Vergleichsjahr 2012, und der Ertrag vor Steuern musste jetzt um 23 Mio. Euro niedriger angesetzt werden als ursprünglich.
Nach endgültigen Zahlen schrumpfte der VIG-Vorsteuergewinn voriges Jahr um 37 Prozent auf 355 (564) Mio. Euro, und der Nettogewinn (Konzernergebnis) sank um 45 Prozent auf 235 (426) Mio. Euro. Ohne Sondereffekte Rumänien/Italien wäre der Gewinn vor Steuern nicht auf 355 Mio. Euro gesunken, sondern bei etwa 570 Mio. Euro gelegen, so die VIG.
Die Konzern-Prämieneinnahmen schrumpften 2013 um 4,4 Prozent auf 9,219 (9,646) Mrd. Euro. Das Minus ergab sich durch Rücknahmen bei Polen-Einmalerlägen, bei Kfz in Italien sowie durch Währungseffekte (Tschechen-Krone-Abwertung).
In Schaden/Unfall verringerten sich die Einnahmen um 1,2 Prozent auf 4,618 (4,673) Mrd. Euro, ohne die genannten Sondereffekte hätte sich ein Plus von 1,6 Prozent ergeben.
In Leben nahm die VIG mit 4,202 (4,581) Mrd. Euro um 8,3 Prozent weniger an Prämien ein. Ohne bewusste Rücknahme von Einmalerlägen in Polen sowie Wechselkurseffekten wären es laut VIG 4,3 Prozent Zuwachs gewesen. Die Prämien in der Krankenversicherung wuchsen um 1,6 Prozent auf 398 (392) Mio. Euro.
Die Combined Ratio - Kosten und Schäden gemessen an den Prämien - verschlechterte sich 2013 (primär durch die Sondereffekte) von 96,7 auf 100,6 Prozent netto, ein Wert so schlecht wie seit Jahren nicht mehr.
Das Finanzergebnis exklusive at-equity bewertete Unternehmen sank auf 1,184 (1,221) Mrd. Euro. Die Kapitalanlagen samt liquiden Mitteln erreichten zum Ultimo 29,200 (29,463) Mrd. Euro. Das Eigenkapital per Jahresende wird mit 5,020 (5,689) Mrd. Euro beziffert, die versicherungstechnischen Rückstellungen mit 32,470 (32,022) Mrd. Euro.
Die Dividende soll für das Vorjahr auf 1,30 (1,20) Euro je Aktie erhöht werden. Die Titel kamen am Donnerstag an der Wiener Börse ziemlich unter Druck: Gegen 13.20 Uhr lagen sie mit 36,005 Euro um 4,22 Prozent im Minus; der ATX war zu dem Zeitpunkt unverändert (+0,01 Prozent), die UNIQA-Papiere notierten bei plus 0,61 Prozent.
Die VIG-Mitarbeiter-Zahl sank im Jahresschnitt auf 23.139 (24.086), davon 5.235 (5.405) in Österreich. Besonders stolz ist Hagen, dass voriges Jahr bereits 4.566 Beschäftigte in 19 Ländern am "Social Active Day" teilnahmen und sich dabei 36.000 Arbeitsstunden ("17 komplette Arbeitsjahre") sozial engagierten, die VIG gibt diesen Tag frei.
(GRAFIK 0447-14, Format 42 x 104 mm) (Schluss) sp/tsk
ISIN AT0000908504 WEB http://www.vig.com
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