10.04.2014 12:32:00
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VIG räumte in Rumänien, Italien auf - Rumänien-Markterholung in Sicht
Im Gesamtjahr erfolgten für Rumänien 100 Mio. Euro an Wertberichtigungen: 75 Mio. Euro waren es bereits im ersten Halbjahr gewesen, hinzu kamen 25 Mio. Euro Wertminderung des Markenrechts. Teils abgeschrieben wurden etwa Prämien- und Regress-Forderungen, "da fahren wir jetzt einen sehr radikalen, konservativen Ansatz". Zusätzlich sorgte man laut Hagen mit über 50 Mio. Euro fürs Italien-Geschäft der Tochter donau Versicherung vor, bei dieser mussten ja mehrere Spitzenmanager das Unternehmen verlassen - ähnlich wie in Rumänien, wo es alle CFO's, aber auch die Vorstandschefin der BCR Leben traf.
Ferner wurden Ukraine-Versicherungsbestände abgeschrieben, sagte der CEO, man halte aber an dem "faszinierenden Markt" fest, auf dem man mit 80 Mio. Euro Prämienvolumen zu den Top-Lebensversicherern gehöre. Derzeit würden dort pro Kopf und Jahr weniger als zwei Euro für Lebenspolizzen ausgegeben, es sei großes Potenzial für Wachstum da. Die Situation im Land sei "sicher keine besonders erfreuliche", doch man müsse sich hier "von den Propaganda-Aussagen beider Seiten etwas lösen", meinte der VIG-CEO. Die Krim selbst sei für die VIG "kein Thema", mit lediglich 1 Mio. Euro Prämie und keinerlei Vermögenswerten dort.
Wegen Rumänien und Italien sank der VIG-Gewinn im Gesamtjahr 2013 vor Steuern von 564 auf 355 Mio. Euro, ohne Sondereffekte wäre er (entsprechend der operativen Performance) bei etwa 570 Mio. Euro gelegen. Ohne Rumänien hätte der Vorsteuergewinn im CEE-Raum 2013 von 316 auf 323 Mio. Euro weiter zugelegt, von 2010 bis 2013 habe es hier im Schnitt ein jährliches Plus von 19 Prozent gegeben, rechnete Hagen im Bilanzpressegespräch vor. Die Prämieneinnahmen der VIG in Rumänien sanken voriges Jahr um 11,5 Prozent auf 362 Mio. Euro, die Combined Ratio (netto) verschlechterte sich auf 179 (119) Prozent. Der Beschäftigtenstand sank dort voriges Jahr stark von 3.480 auf 2.727, der VIG-Marktanteil (Q1-3) betrug 19,8 Prozent.
Optimistisch für die Zukunft in Rumänien macht den Konzernchef das mittlerweile deutlich bessere VIG-Portfolio in dem Land, aber auch die sich aus mehreren Gründen abzeichnende Marktbesserung. Es gebe einerseits in Bukarest die Bereitschaft, die Marktprobleme politisch anzugehen, andererseits seien die bisher für die Probleme hauptverantwortlichen Dumping-Akteure praktisch aus dem Markt genommen, gab Hagen zu verstehen, und verwies dazu auf die Astra Asigurari und die Carpatica Asig. Die von einem Korruptionsskandal gebeutelte Carpatica stehe unter großem Druck, sagte Hagen, und Astra unter Zwangsverwaltung, habe vermutlich 110 Mio. Euro Kapitalbedarf und werde derzeit von einem Wirtschaftsprüfer geführt. Und der Ex-Aufsicht-Chef des Landes werde jetzt selbst beaufsichtigt, der sitze im Gefängnis.
In Italien fahre man das unrentable Kfz-Geschäft zurück, aber möglicherweise werde diese Sparte dort im laufenden Rechnungsjahr noch keine zufriedenstellenden Ergebnisse bringen, wollte Hagen im Bilanzpressegespräch gewisse Italien-Belastungen nicht ausschließen. Für die Vorjahre jedoch müsse nicht mehr vorgesorgt werden, das habe man bereits 2013 getan: Da habe man die Reserven für Italien stark erhöht und mehr als 50 Mio. Euro an Vorsorgen hineininvestiert.
Die Italien-Aufwendungen belasteten das Österreich-Segment des VIG-Konzerns, zu dem die donau samt ihren Auslandsaktivitäten zählt. Der Vorsteuergewinn der Region Österreich sackte dementsprechend 2013 um 21 Prozent auf 233 (296) Mio. Euro ab, und die Combined Ratio - Schäden und Kosten gemessen an den Prämien - verschlechterte sich auf 101,4 (94,7) Prozent netto.
(Schluss/folgt Zus.) sp/tsk
ISIN AT0000908504 WEB http://www.vig.com
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