Prämieneinnahmen stabil 18.11.2014 12:45:00

VIG macht nach drei Quartalen mehr Gewinn

Das langjährige Sorgenkind Rumänien kehrte in die schwarzen Zahlen zurück. VIG-Chef Peter Hagen ist für den rumänischen Markt nun "vorsichtig optimistisch". In der Ukraine ist man trotz Krise gewachsen. Das Autoversicherungsgeschäft in Italien wurde weiter zurückgefahren.

In Rumänien wurde in den ersten drei Quartalen ein Vorsteuergewinn von 2,6 Millionen Euro erzielt, nach einem Verlust von 36,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Die Prämieneinnahmen gingen um 11,2 Prozent auf 243,8 Millionen Euro zurück. Hagen ist jetzt für den Markt "vorsichtig optimistisch", wie er heute zur APA sagte. Es seien nun ernsthafte Bemühungen für geordnete Marktverhältnisse zu bemerken, und es sei nicht mehr so leicht für schwierige Marktteilnehmer, zu reüssieren.

In der Ukraine sei die VIG in lokaler Währung um 15 bis 16 Prozent gewachsen. Die VIG sei praktisch nicht auf der Krim und in der Donbass-Region vertreten. Man bleibe weiter im Land. Die jährlichen Pro-Kopf-Ausgaben für Versicherungen lägen bei 20 bis 30 Euro, illustriert der VIG-Chef das Marktpotenzial. In Österreich werden pro Kopf und Jahr rund 2.000 Euro für Versicherungen ausgegeben.

Das Verlust-Potenzial im Italien-Geschäft der Donau Versicherung sei deutlich reduziert worden. Das Prämienvolumen sei auf weniger als 50 Millionen Euro zurückgefahren worden, verglichen mit unter 140 Millionen Euro in den ersten neun Monaten des Vorjahres. Das sei das Ergebnis einer sehr strikten Zeichnungspolitik. Dies habe sich im Österreich-Geschäft zusätzlich zur guten Performance der zum Konzern gehörenden Wiener Städtischen und s Versicherung positiv niedergeschlagen. Der Vorsteuergewinn stieg in Österreich um 10,6 Prozent auf 151,2 Millionen Euro.

Insgesamt hat die VIG - ausgenommen Bosnien-Herzegowina wegen der Hochwasserkatastrophe - in allen CEE-Märkten Gewinne gemacht. Vertreten ist die VIG mittlerweile in 25 Ländern. Die Länder-Expansion ist laut Hagen abgeschlossen. In den bestehenden Märkten schaue man permanent mögliche Zukäufe an, vor allem im Baltikum, in Polen, Ungarn und auch in der Ukraine.

Die Belastungen aus Unwetterschäden seien in den ersten drei Quartalen mit 115 Millionen Euro netto (nach Rückversicherung) höher ausgefallen als im Vorjahreszeitraum mit 110 Millionen Euro. Brutto seien es rund 175 (280) Millionen Euro gewesen. Es habe zwar nur kleinere Überschwemmungen, Hagel- und Sturmereignisse gegeben, diese seien aber häufiger aufgetreten.

Weitere Abschreibungen für Verkehrsbüro und Hypo-Alpe-Adria-Anleihen habe es im dritten Quartal nicht gegeben. Im ersten Halbjahr wurden für das Verkehrsbüro 12,5 Millionen Euro abgeschrieben und für die vom Schuldenschnitt betroffenen Hypo-Alpe-Adria-Anleihen Wertberichtigungen von rund 50 Prozent bzw. knapp 24 Millionen Euro vorgenommen.

Gegen den Hypo-Haircut wurde wie berichtet auch von den VIG-Gesellschaften Donau Versicherung und Wiener Städtische Versicherung Beschwerde beim Verfassungsgerichtshof (VfGH) eingebracht. Man tue dem Finanzplatz Gutes, wenn es das Gesetz nicht mehr gebe. Zum Thema Lebensversicherung ohne Garantiezins wies Hagen darauf hin, dass es ein solches Produkt mit der fondsgebundenen Lebensversicherung mit Kapitalgarantie schon gebe.

Die VIG hat in den ersten drei Quartalen den Gewinn vor Steuern um 36,4 Prozent auf 430,8 Millionen Euro erhöht. Der Gewinn nach Steuern und Minderheiten stieg um 50,7 Prozent auf 327,7 Millionen Euro, das Ergebnis pro Aktie um 65,5 Prozent auf 3,26 Euro. Die CEE-Konzerngesellschaften trugen mit 56,7 Prozent zum Konzerngewinn bei. Die Prämien lagen stabil bei 7,04 (7,05) Milliarden Euro, bereinigt um die Wechselkurseffekte habe sich ein Prämienplus von 1,7 Prozent ergeben, teilte die VIG Dienstagfrüh mit.

Die Combined Ratio - Schäden und Kosten gemessen an den Prämieneinnahmen - habe zum dritten Quartal 97,2 Prozent netto betragen und habe sich damit gegenüber dem Vergleichswert des Vorjahreszeitraums um 3,5 Prozentpunkte verbessert. Die Aufwendungen für Versicherungsfälle gingen um 1,8 Prozent auf 5,3 Milliarden Euro zurück, die Aufwendungen für Versicherungsabschluss und -verwaltung um 0,3 Prozent auf 1,37 Milliarden Euro. Das Finanzergebnis sank um 5,4 Prozent auf 844,1 Millionen Euro. Die Kapitalanlagen (einschließlich der liquiden Mittel) betrugen per Ende September rund 31,1 Milliarden Euro.

Die Prämieneinnahmen in der Schaden/Unfall-Versicherung sanken im Konzern um 1,5 Prozent auf 3,56 Milliarden Euro. In der Lebensversicherung gab es ein Plus von 1,7 Prozent auf 3,18 Milliarden Euro. Die Prämieneinnahmen in der Krankenversicherung lagen mit 291,1 Millionen Euro um 4,2 Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahreszeitraums.

In Österreich lagen die Prämieneinnahmen über alle Sparten stabil bei 3,2 MMilliarden Euro. In Tschechien wurden verrechnete Prämien von 1,28 Milliarden Euro eingenommen, das ist ein Minus von 2,8 Prozent. Bereinigt um Wechselkurseffekte haben die tschechischen Gesellschaften laut Quartalsbericht um 3,8 Prozent mehr Prämien erzielt. In Polen gab es einen Prämienrückgang um 3,7 Prozent auf 809,2 Millionen Euro. In der Slowakei waren die Prämieneinnahmen stabil bei 549,0 (548,3) Millionen Euro. In den "übrigen Märkten" stiegen die Prämieneinnahmen um 6,7 Prozent auf 833,7 Millionen Euro.

Beschäftigt waren im VIG-Konzern laut Quartalsbericht 22.777 Mitarbeiter, nach 23.139 Mitarbeitern zu Jahresende 2013.

Die VIG-Aktien lagen gegen 11.45 Uhr mit 38,63 Euro 0,17 Prozent im Minus. Der Gesamtmarkt war demgegenüber stärker, der ATX lag 0,96 Prozent im Plus.

itz/sab

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