Corona-Krise |
26.08.2020 17:43:00
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VIG-Gewinn sank im Halbjahr, Corona bedingte Abschreibungen belasten - VIG-Aktie leichter
Am 10. August hatte die VIG mitgeteilt, dass das Ergebnis vor Steuern (EGT) wegen rund 120 Mio. Euro Firmenwertabschreibungen bei rund 200 Mio. Euro liegen werde. Wie die Versicherung heute erklärte sind im Vorsteuerergebnis von 201,2 Mio. Euro diese Firmenwertabschreibungen von rund 120 Mio. Euro für die Märkte Bulgarien, Kroatien und Georgien berücksichtigt, die aus der anlassbezogenen Überprüfung der Werthaltigkeit von Firmenwerten im Zusammenhang mit Covid-19 resultieren. Das Finanzergebnis (inkl. Ergebnis aus at equity bewerteten Unternehmen) sank um 8,3 Prozent auf 388 Mio. Euro.
Die positive Entwicklung des Gewinns vor Steuern ohne Wertminderung sei unter anderem auf die niedrigere Combined Ratio zurückzuführen, so die VIG. Zum Ergebnis positiv beigetragen hätten die größten Märkte Österreich, Tschechien, Polen und Slowakei. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen sank um 16,3 Prozent auf 126,3 Mio. Euro. Die Combined Ratio - Schäden und Kosten gemessen an den Einnahmen - verbesserte sich auf 95,5 Prozent (nach 96,4 Prozent), unter anderem wegen geringerer Schäden während der Lockdown-Phasen und weniger Unwetterschäden. Aufgrund des bereits seit Sommer wieder registrierten Anstiegs an Schadenaufwendungen geht die VIG davon aus, dass sich der Schadenverlauf im zweiten Halbjahr 2020 wieder normalisiert.
Die Prämieneinnahmen sind um 2,4 Prozent auf 5,58 Mrd. Euro gestiegen.
VIG-Generaldirektorin Elisabeth Stadler erklärte, dass das Unternehmen trotz der "Ausnahmesituation, in der sich unsere Welt durch Covid-19 befindet", ein Plus bei den Prämien, eine verbesserte Combined Ratio sowie eine Solvenzquote von 183 Prozent sowie mit etwas mehr als 200 Mio. Euro trotz Firmenwertabschreibungen "ein solides Ergebnis vor Steuern" aufweise. Eine gute Basis für die Bewältigung der Herausforderungen sieht sie in der starken Kapitalausstattung, den eindrucksvollen Bilanzzahlen 2019 und der konsequenten Fortführung der Agenda 2020. "Dennoch müssen wir wegen der bestehenden Pandemie mit dämpfenden Auswirkungen auf unseren weiteren Geschäftsverlauf in diesem Jahr rechnen. Aufgrund der weltweit anhaltenden Unsicherheiten ist es derzeit nicht möglichen einen Geschäftsausblick zum Jahresende abzugeben", so Stadler in der heutigen Mitteilung.
Dividendenvorschlag für 2019 von 1,15 Euro bleibt aufrecht
Die Vienna Insurance Group (VIG) hält an ihrem Dividendenvorschlag für 2019 fest. Bei der - bedingt durch Covid-19 verschobenen - virtuellen Hauptversammlung am 25. September wird die Dividende für 2019 beschlossen.
"Dafür bleibt der am 17. März 2020 kommunizierte Dividendenvorschlag in Höhe von 1,15 Euro pro Aktie, vorbehaltlich erheblicher unvorhersehbarer gesundheitlicher und wirtschaftlicher Entwicklungen, aufrecht", teilte die VIG am Mittwoch mit.
"Wir sehen uns für das operative Geschäft gut positioniert. Wir hatten 2019 ein hervorragendes Geschäftsjahr und wollen unsere Aktionäre daran teilhaben lassen", so VIG-Chefin Elisabeth Stadler laut Pressemitteilung. "Die VIG hat im Aktienstreubesitz einen hohen Anteil an Pensionsfonds mit Altersvorsorgebezug. Diese Pensions- und Vorsorgekassen zählen ebenfalls zur Erfüllung ihrer Verpflichtungen gegenüber den Sparern auf die Ausschüttung unserer Dividende." Für 2018 hatte die VIG 1 Euro je Aktie ausgeschüttet.
Gewachsen ist die VIG im ersten Halbjahr vor allem im Nicht-Lebensgeschäft. Die Coronakrise hat sich vor allem im zweiten Quartal auf das Neugeschäft ausgewirkt. In den ersten sechs Monaten stiegen die Prämieneinnahmen im Konzern um 2,4 Prozent auf 5,58 Mrd. Euro, vor allem wegen der breiten Diversität sowie dem starken Start ins Jahr 2020, teilte die VIG mit.
"Der Verlauf der Prämieneinnahmen war besonders von den unterschiedlichen Lockdown-Bestimmungen in den VIG-Märkten geprägt und führte vor allem im zweiten Quartal zu signifikanten Rückgängen im Neugeschäft. Gleichzeitig wurde in der darauffolgenden Lockerungsphase in einigen Märkten wieder eine Rückkehr auf ein ähnliches Niveau wie vor Beginn der Covid-19-Pandemie beobachtet", so die Versicherung.
Ein signifikantes Prämienplus von 7 Prozent sei vor allem in der sonstigen Sachversicherung erzielt worden. Dazu Steigerungen in vielen Segmenten, wie zum Beispiel Polen, Rumänien, Slowakei und Österreich, beigetragen. In der Krankenversicherung stiegen die Einnahmen um 2,6 Prozent. Im von den Covid-19-Ausgangs- und Reisebeschränkungen besonders betroffene Kfz-Versicherungsgeschäft sei das Prämienvolumen auf Vorjahresniveau gelegen. In der Lebensversicherung seien die Einmalerläge um 0,7 Prozent gestiegen, das Lebensversicherungsgeschäft mit laufender Prämie habe sich im gleichen Ausmaß reduziert. In Österreich stiegen die verrechneten Prämien im ersten Halbjahr um 4,5 Prozent auf 2,3 Mrd. Euro. In Polen gab es ein Plus von 8,5 Prozent auf 591 Mio. Euro. Leicht rückläufig waren dagegen die Einnahmen in Tschechien (minus 1,5 Prozent auf rund 880 Mio. Euro).
Die Kapitalanlagen des Konzerns einschließlich der liquiden Mittel betrugen laut Halbjahresbericht per Ende Juni 35,8 Mrd. Euro.
Die VIG-Aktie gewann im Wiener Handel zeitweise 0,25 Prozent auf 20,45 Euro, drehte jedoch ins Minus und schloss 0,25 Prozent tiefer bei 20,35 Euro.
itz/bel
APA
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