24.11.2015 10:53:00

VIG-Gewinn nach drei Quartalen wegen IT-Abschreibung gefallen

Die VIG hat in den ersten neun Monaten wegen IT-Wertberichtigungen im Ausmaß von 195 Mio. Euro deutlich weniger verdient: Das Vorsteuerergebnis fiel um 60,2 Prozent auf 175,3 Mio. Euro. VIG-Chef Peter Hagen verweist auf die heterogene IT-Systemlandschaft im Konzern in einem sich stark ändernden Umfeld wie Kundenverhalten, regulatorisches Umfeld und rascher technologischerer Fortschritt.

Operativ lag das Ergebnis der Vienna Insurance Group (VIG) bei 370 Mio. Euro und damit auf dem Niveau, das von den Analysten für das Vorsteuerergebnis (EGT) erwartet worden war. Die Combined Ratio - Schäden und Kosten in Relation zu den Einnahmen - verbesserte sich leicht auf 96,9 Prozent, nach 97,2 Prozent. Das Konzernergebnis sank um 57,5 Prozent auf 143,2 Mio. Euro.

Man habe eine notwendige bilanzielle Konsequenz gezogen, aus einer Analyse der technologischen Anforderungen, sagte Hagen am Dienstag zur APA. Die IT im Konzern sei immer komplexer geworden, man habe seit 2002 rund 50 Unternehmen gekauft. Anfang 2015 habe man die Intensität der IT-Überprüfungen erhöht und auch externe Experten beigezogen. Es gehe um bestimmte Dinge, die man gemacht habe und die damals völlig richtig gewesen seien, auf Veränderungen müsse man nun reagieren. Aus heutiger Sicht habe man bei den Wertberichtigungen gemacht, was man für richtig und notwendig halte. Der Aufsichtsrat habe das Zukunftskonzept gestern genehmigt. Die Investitionen für neue Systeme würden nicht viel anders ausfallen als im Vorjahr.

Konkret niedergeschlagen haben sich die Abwertungen im Ergebnis der Schaden/Unfall-Sparte, für die in der Segmentberichterstattung ein Vorsteuerverlust von 4,8 Mio. Euro ausgewiesen wird, nach einem Gewinn von 235,9 Mio. Euro im Vorjahreszeitraum. Die Wertberichtigungen erfolgen auf Ebene der VIG-Holding, die eine Schaden/Unfall-Lizenz hat.

Zur Dividende erklärte Hagen, man werde die bisherige Politik aufrechterhalten, wonach mindestens 30 Prozent des Konzerngewinns ausgeschüttet werden. Eine konkrete Prognose für das Gesamtjahr gibt die VIG nicht. Zum Ausblick hatte Hagen schon im April erklärt, dass heuer wegen der niedrigen Zinsen ein Gewinndämpfer droht - beim Finanzergebnis womöglich in einer dreistelligen Millionen-Höhe. Im zuletzt veröffentlichten Ausblick erklärt der Versicherungskonzern, dass der Rückgang im Finanzergebnis nicht durch die angestrebte Verbesserung des versicherungstechnischen Ergebnisses überkompensiert werden könne.

Die Aktien der VIG gaben am Dienstag nach. Die Papiere notierten gegen 10.30 Uhr mit 28,395 um 3,12 Prozent unter dem Vortagesschluss.

(Grafik 1339-15, Format 88 x 55 mm) (Schluss) itz/sp

ISIN AT0000908504 WEB http://www.vig.com

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