Wie von Experten erwartet |
28.11.2013 12:59:00
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VIG-Ergebnisse um ein Drittel schwächer
Der Periodenüberschuss verringerte sich um 33,7 Prozent auf 232,5 Mio. Euro, und der Gewinn vor Steuern fiel mit 315,9 Mio. Euro um 28,8 Prozent geringer aus als in der gleichen Vorjahresperiode.
Zu schaffen machten der VIG neben hohen Hochwasser-Schäden und den Italien-Problemen der Tochter Donau im Kfz-Geschäft vor allem Rumänien, wo sich der Verlust im Vergleich zum Halbjahr (18 Mio. Euro) auf nunmehr 36 Mio. Euro bis Ende September ausweitete - durch zusätzliche Wertberichtigungen auf Prämien- und Regressforderungen, wie es heißt.
Am Mittwochabend war wegen der Italien-Verluste der VIG-Tochter Donau Versicherung überraschend der Abgang zweier Spitzenmanager mitgeteilt worden. VIG-Vorstandsdirektor Franz Kosyna (59) - früher Donau-CEO und seit Juni 2012 Vize-Vorstandschef der VIG - sowie VIG-Vorstands-Stellvertreter Roland Gröll (48), Leiter des Finanz- und Rechnungswesens, nehmen per Ende 2013 vorzeitig den Hut. Kosynas Vertrag wäre noch bis Ende Juni 2018 gelaufen.
Die verrechneten Prämieneinnahmen des VIG-Konzerns schrumpften in den neun Monaten mit minus 5,1 Prozent auf 7,050 Mrd. Euro etwas stärker als von Analysten prognostiziert, sie hatten im Schnitt mit einem Rückgang von zwei Prozent gerechnet.
Die wichtige Ertragskennzahl "Combined Ratio" - Kosten und Schäden gemessen an den Einnahmen - verschlechterte sich heuer in den drei Quartalen netto auf 100,6 (96,9) Prozent.
Ohne Rumänien und Italien wäre der Vorsteuergewinn gestiegen
Grund für den 5,1-prozentigen Rückgang der Prämieneinnahmen des VIG-Konzerns in den ersten neun Monaten waren nach Angaben der Vienna Insurance Group (VIG) im wesentlichen eine "gezielte Reduktion der kurzfristigen Einmalerläge in Polen sowie des Kfz-Geschäfts in Italien". Ohne diese Sondereffekte hätte das Prämienplus rund 2 Prozent betragen, erklärte die VIG am Donnerstag.
Der Vorsteuergewinn, der bis September um 28,8 Prozent auf 315,9 Mio. Euro schrumpfte, wäre ohne belastende Sondereffekte aus Rumänien und Italien im Jahresabstand sogar um 3,3 Prozent auf 458,0 Mio. Euro gestiegen, so die VIG. Zudem zeigte das 3. Quartal selbst eine deutliche Verbesserung des Gewinns vor Steuern auf 110,2 Mio. Euro gegenüber 46,3 Mio. Euro im Vorquartal.
In der größten Sparte Schaden- und Unfallversicherung erzielte der VIG-Konzern "bei intensivem Wettbewerb" verrechnete Prämieneinnahmen von 3,617 Mrd. Euro, ein Rückgang von 1,9 Prozent. Hier habe sich vor allem die Rücknahme des Auto-Geschäfts in Rumänien und Italien ausgewirkt. Der Vorsteuergewinn der Sparte sackte um 78,3 Prozent auf 52,2 (240,4) Mio. Euro ab.
Die Lebensversicherung war laut VIG weiterhin geprägt von der Zurückhaltung beim kurzfristigen Einmalerlagsgeschäft. Der Konzern büßte daher in diesem Segment mit 3,129 Mrd. Euro bis September insgesamt 9,0 Prozent im Jahresabstand ein. Bereinigt um den polnischen Effekt hätte sich ein Zuwachs von 2,8 Prozent ergeben. Bei den laufenden Prämien betrug der Anstieg insgesamt 1,3 Prozent, in vielen CEE-Ländern war er zweistellig. Der Vorsteuergewinn der Sparte Leben wuchs kräftig um 43,8 Prozent auf 239,1 (166,3) Mio. Euro.
Die Krankenversicherung setzte mit einem Plus von 1,8 Prozent auf 303,7 Mio. Euro das Wachstum fort, der Vorsteuergewinn sank jedoch um 33,5 Prozent auf 24,6 (37,0) Mio. Euro, wie die VIG am Donnerstag im Vorfeld des Quartals-Pressegesprächs weiter mitteilte.
Das Finanzergebnis des Konzerns belief sich in den ersten drei Quartalen auf 892,1 Mio. Euro, um 1,0 Prozent weniger als ein Jahr davor (900,7 Mio. Euro). Die Kapitalanlagen betrugen per 30.9. inklusive liquider Mittel 29,5 Mrd. Euro.
Im Segment Österreich verringerten sich die Einnahmen in Nicht-Leben um 0,3 Prozent auf 1,791 Mrd. Euro, stiegen dafür aber in Leben um 1,3 Prozent auf 1,438 Mrd. Euro. Insgesamt wurde in Österreich somit ein leichtes Prämienplus von 0,4 Prozent auf 3,229 Mrd. Euro verzeichnet. Der Gewinn vor Steuern sank aber um 29,6 Prozent auf 136,7 Mio. Euro, und die Netto-Combined-Ratio verschlechterte sich auf 103,2 (96,1) Prozent.
Im größten Auslandsmarkt Tschechien gingen die Einnahmen bis September um 2,4 Prozent auf 1,318 Mrd. Euro zurück, dabei sanken sie in Nicht-Leben um 6,1 Prozent auf 689 Mio. Euro und stiegen in Leben um 2,1 Prozent auf 629 Mio. Euro. Bei 144,9 Mio. Euro Vorsteuergewinn (+3,2 Prozent) erhöhte sich die Combined Ratio auf 93,8 (89,4) Prozent.
Der zweitgrößte VIG-Auslandsmarkt Polen brachte mit 841 Mio. Euro um 31,6 Prozent weniger Prämieneinnahmen als vor einem Jahr. Hier schrumpfte vor allem die Leben-Sparte stark, nämlich um 46,7 Prozent auf 417 Mio. Euro, während das Minus in Nicht-Leben mit 5,2 Prozent auf 424 Mio. Euro geringer ausfiel. Der Vorsteuergewinn kletterte um mehr als die Hälfte auf 48,6 (31,5) Mio. Euro, und die Combined Ratio verbesserte sich netto auf 95,0 (100,3) Prozent.
Das Sorgenkind Rumänien zeigte eine massive Verschlechterung der Combined Ratio - Kosten und Schäden gemessen an den Einnahmen - auf 142,4 (115,1) Prozent, und der Vorsteuer-Verlust weitete sich in den ersten drei Quartalen im Jahresabstand auf 36,1 (9,5) Mio. Euro aus. Insgesamt sackten die Prämieneinnahmen in Rumänien um 19,3 Prozent auf 275 Mio. Euro ab, dabei in Leben um 27,2 Prozent auf 56 Mio. Euro und in Nicht-Leben um 17,0 Prozent auf 219 Mio. Euro.
Im Ausblick der VIG heißt es - analog der Gewinnwarnung vom 11. November -, dass der Vorstand "aufgrund der fortgesetzt schwierigen Marktbedingungen in Rumänien und der adversen Situation der Donau Versicherung im Bereich Kfz-Versicherung in Italien auf Grundlage des dritten Quartalsergebnisses" davon ausgeht, "dass das angestrengte Ziel - Volatilitäten in der Ergebnisentwicklung nachhaltig möglichst gering zu halten - heuer nicht erreicht wird".
sp/cs
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