15.10.2015 15:17:00
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VIG-Chef setzt mit "CEE 2.0" weiter auf Osteuropa
Es sei kein Eldorado, wo man auf der Straße die Goldklumpen finde, man müsse schon graben - und zwar kontinuierlich.
Die Region sei etwas aus dem Fokus geraten, vor allem weil im Banken- und auch Telekombereich nicht unbedingt die besten Erfahrungen gemacht worden seien. Der VIG-Chef verweist auf die gute Wirtschaftsentwicklung. Tschechien beispielsweise habe die höchste EU-Wachstumsrate verzeichnet. Volkswirtschaftlich am schwierigsten sei derzeit Kroatien.
Zwischen 2001 und 2013 habe sich das Geldvermögen in diesen Ländern im Durchschnitt um 8 Prozent erhöht, zwischen 2000 und 2012 habe sich die Zahl jener, die man als "abgesicherten Mittelstand" bezeichnen könnte, verdoppelt. Das ist die Hauptzielgruppe der Versicherungen.
Wenn man die Sättigung mit Autos in Österreich umlegen würde auf Polen, Tschechien, Slowakei und Rumänien, liege man bei 10 Millionen zusätzlichen Autos, in Polen seien 70 Prozent der Autos mehr als zehn Jahre alt, illustrierte Hagen das Marktpotenzial etwa für Autoversicherungen.
Bei der VIG habe der CEE-Anteil am Ertrag im Jahr 2007 rund 31 Prozent betragen, 2014 seien es zwei Drittel gewesen. Die Versicherungsbranche unterscheide sich von den Banken und sei in einer komfortableren Situation. "Die Banken geben Geld her und hoffen, dass sie es zurückbekommen, bei uns ist es umgekehrt".
Eine gute Entwicklung sieht er auch in Branchen wie Bau, Maschinenbau und Zulieferer. Er glaube, dass man von einem "neuen Durchstarten" der Region reden könne und davon profitierten auch österreichische Unternehmen.
Die VIG setzt auch auf kleinere Märkte. Wenn man diese gut bediene und eine ordentliche Organisationsform finde, könne man durchaus positiv arbeiten. Die kleineren Märkten wie Baltikum, Ukraine oder Bulgarien seien für die VIG zusammengefasst mittlerweile der drittgrößte Markt. Im Baltikum, wo die VIG zugekauft hat, ist man für weitere Erwerbungen offen. In der Ukraine ist die VIG im Westen des Landes tätig und macht dort auch Gewinn, die Zuwächse im Nicht-Leben-Bereich lägen bei 15 bis 20 Prozent in Landeswährung.
Bei den neuen Eigenkapitalregeln Solvency II setzt die VIG nicht nur im Liegenschaftsbereich, sondern auch in der Nicht-Lebensversicherung auf ein internes Modell anstelle des Standardmodells. Die im Standard-Modell vorgesehene Eigenkapitalunterlegung von 25 Prozent für Liegenschaften basiere auf Volatilitäten für Londoner Geschäftsimmobilien. Das VIG-Modell, über das die Finanzmarktaufsicht (FMA) bis Jahresende entscheiden muss, zielt auf die lokalen Gegebenheiten ab. In der Nicht-Lebensversicherung umfasst das interne Modell der VIG Österreich, Tschechien, die Slowakei, Polen und Rumänien, es geht hier vor allem um die Auswirkungen von Naturkatastrophen.
(Schluss) itz/ivn
ISIN AT0000908504 WEB http://www.vig.com
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