Bilanzvorlage 15.11.2022 17:51:00

VIG-Aktie gibt Gewinne ab: VIG nach drei Quartalen mit mehr Gewinn und Prämieneinnahmen

VIG-Aktie gibt Gewinne ab: VIG nach drei Quartalen mit mehr Gewinn und Prämieneinnahmen

Für das Gesamtjahr erwartet der Versicherungskonzern mehr Gewinn und Einnahmen als im Jahr davor. Die VIG habe trotz aller Herausforderungen und Unwägbarkeiten nach drei Quartalen eine sehr positive Geschäftsentwicklung, zeigt sich Konzernchefin Elisabeth Stadler zufrieden. Auch die Diversifizierung trage dazu bei.

Die VIG spüre wie jedes Unternehmen die Auswirkungen der aktuellen Situation, den größten Einfluss habe die Inflation, so Stadler in der heutigen Pressemitteilung zu den Quartalszahlen. Im Rahmen einer Risikobewertung habe sich gezeigt, dass die volumenmäßig größten Märkte aufgrund der ergriffenen Maßnahmen und der aktuellen Preispolitik gut aufgestellt seien. Die VIG sei vom langfristigen Wachstumspotenzial der CEE-Region weiterhin überzeugt.

Die erhöhten Schadenaufwendungen aufgrund der Inflation wie etwa gestiegene Materialaufwendungen und höhere Mitarbeiterkosten in Werkstätten belasteten die Combined Ratio, so die VIG-Chefin im Gespräch mit der APA. Das werde man nicht alles mit Kostensenkungen ausgleichen können. "Wir versuchen natürlich, das so gut wie möglich abzufedern aber ganz ohne Prämiensteigerung für unsere Kunden wird es nicht gehen", im Rahmen der Indexierungen seien viele Erhöhungen abgedeckt. In den größten und wichtigsten Märkten gebe es Verträge mit Indexierungen - in Österreich, Tschechien, Ungarn und in der Slowakei. In anderen CEE-Staaten gebe es vielfach einjährige Verträge.

Die Prämienanpassungen passieren aber zeitversetzt. Dies belastet die kombinierte Schaden-Kosten-Quote, die sich in den ersten drei Quartalen gegenüber dem Vorjahreszeitraum zwar leicht auf 95,1 (95,2) Prozent verbessert hat, im Vergleich zum ersten Halbjahr (94,3 Prozent) aber deutlich höher war. Für das Gesamtjahr peilt die VIG eine Combined Ratio von rund 95 Prozent an.

Die Unwetterschäden lagen in den ersten neun Monaten konzernweit netto nach Rückversicherung bei rund 230 Mio. Euro, ein Plus von 12 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Stadler plädierte angesichts generell steigender Schäden aus Naturkatastrophen für eine Partnerschaft aus privaten und öffentlichen Initiativen.

Im Geschäft in der Ukraine sieht Stadler eine durchaus stabile Entwicklung. Der Betrieb sei momentan so gut wie voll wieder aufgenommen. Von jenen Mitarbeitern, die aus anderen Ländern gearbeitet haben, sei ein Großteil wieder zurückgekehrt. Die Sicherheit der Mitarbeiter sei für die VIG wichtig, betonte Stadler. In den Regionen im Osten des Landes sei man nicht vertreten, eine Einstellung des Geschäfts in der Ukraine sei kein Thema. In Russland ist die VIG nicht tätig. Für das Exposure an russischen Staats- und Unternehmensanleihen im Ausmaß von insgesamt 165 Mio. Euro hat das Unternehmen bereits im ersten Halbjahr zu rund drei Vierteln vorgesorgt. Im Moment rechnet Stadler hier nicht mit weiteren Auswirkungen.

In Ungarn ist die VIG seit kurzem an der Budapester Börse notiert und damit am dritten Börseplatz nach Wien und Prag. Im heurigen Frühjahr haben die Österreicher die Übernahme des Geschäfts des niederländischen Aegon-Konzerns in Ungarn fixiert. Die Staatsholding Corvinus ist zu 45 Prozent am Ungarn-Geschäft der VIG beteiligt, der Wiener Versicherungskonzern hat die kontrollierende Mehrheit und die operative Leitung der ungarischen Gesellschaften. Das Geschäft in Ungarn entwickle sich sehr positiv.

Erstmals im heurigen Jahr hat die VIG eine Jahresprognose veröffentlicht. "Nach derzeitiger Lage und unter der Voraussetzung, dass bis Jahresende keine unerwarteten Einflussfaktoren und Volatilitäten auftreten, rechnen wir für das gesamte Jahr 2022 mit einem Prämienvolumen von mindestens 12 Mrd. Euro und einem Gewinn vor Steuern, der über dem Vorjahreswert von 511 Mio. Euro liegt", so Stadler in der Pressemitteilung. Im Vorjahr hat die VIG Prämieneinnahmen von 11 Mrd. Euro erzielt.

In den ersten drei Quartalen stieg der Gewinn vor Steuern um rund 10 Prozent auf 413,4 Mio. Euro. Das Nettoergebnis verbesserte sich um 10,1 Prozent auf 302,4 Mio. Euro. Das Prämienvolumen wuchs um 13,6 Prozent auf 9,53 Mrd. Euro. Darin enthalten ist die Erstkonsolidierung der zuletzt von der niederländischen Aegon erworbenen Versicherungsgesellschaften in Ungarn und der Türkei, die mit rund 291 Mio. Euro einen Anteil von 3,0 Prozent am Gesamtprämienvolumen einnehmen. Auch ohne diese Gesellschaften sei mit 10,1 Prozent ein zweistelliges Prämienwachstum verzeichnet worden. Zweistellige Zuwachsraten gab es außer den Einmalerlägen in der Lebensversicherung in allen Sparten. Die Kapitalanlagen der VIG-Gruppe einschließlich der liquiden Mittel betrugen zum 30. September 34,1 Mrd. Euro.

Die VIG-Aktie notierte im Wiener Handel nach zwischenzeitlichen Gewinnen letztlich auf Vortagesniveau bei 22,90 Euro.

itz/bel

APA

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Bildquelle: Vienna Insurance Group/Robert Newald,Vienna Insurance Group / Robert Newald

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