Vier von fünf Deutschen gegen Merkels Flüchtlingspolitik

   BERLIN (Dow Jones)--In Deutschland wächst die Unzufriedenheit mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und ihrer Flüchtlingspolitik. Vier von fünf Deutschen verlangen von Merkel eine Kurskorrektur, wie eine Umfrage des Instituts TNS Forschung im Auftrag des Nachrichtenmagazins Spiegel ergab. Nur 15 Prozent sind der Ansicht, dass die Kanzlerin bei ihrer Linie bleiben solle.

   Die Meinungsforscher fragten auch, welche Koalition die Wähler nach der Bundestagswahl 2017 bevorzugen würden. 55 Prozent plädierten demnach für eine Fortsetzung der Großen Koalition. 41 Prozent nennen Schwarz-Grün als Wunschbündnis, für Rot-Rot-Grün sprechen sich 34 Prozent aus. Ein Fünftel der Wähler können sich vorstellen, bei der rechtskonservativen AfD ihr Kreuz zu machen.

   In der Union geht der Streit um den richtigen Kurs unterdessen mit voller Härte weiter. CSU-Chef Seehofer drohte der Schwesterpartei CDU damit, dem Parteitag im Dezember fernzubleiben. Einen Bericht darüber, dass er Merkel wiederum vom CSU-Parteitag im November ausgeladen habe, bezeichnete der bayerische Ministerpräsident als "eine unglaubliche Gespensterdiskussion". Auch CSU-Generalsekretär Andreas Scheuer nannte die Ausladung "Quatsch". Am Sonntag treffen sich Merkel und Seehofer mit SPD-Chef Gabriel zum Koalitionsgipfel.

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   September 09, 2016 09:15 ET (13:15 GMT)

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